Flotte von Navibulgar wächst

Die „Adfines East“ geht mit drei Schwestern an Navibulgar (Foto: Hasenpusch)
Bei Navigation Maritime Bulgare, kurz Navibulgar, geht es nach der Privatisierung im Jahr 2008 und fast vollständiger Auflösung der unrentablen Flotte mit dem Neuaufbau voran. Die ehemalige Staatsreederei Bulgariens stellte jetzt ihren 32. Massengutfrachter in Dienst.
Das Unternehmen war vor 125 Jahren in Varna gegründet worden und ist heute zu 70 Prozent im Besitz des deutsch-bulgarischen Konsortiums „KG Maritime Shipping Company“. Über die restlichen 30 Prozent verfügt die deutsche „KG Maritime Partners“. 30 Prozent der Anteile des Konsortiums hält die bulgarische Gesellschaft Advance Properties der Brüder Kiril und Georgi Domuschiev. Ihnen gehört auch das bulgarische Pharmaunternehmen Biovet Peshera.
Der überwiegende Teil der aktuellen Flotte von Navibulgar, nämlich 18 Einheiten, wurde ab 2010 gebaut. Nur sieben Schiffe stammen noch aus den 1990er Jahren und sollen demnächst ersetzt werden. Die Reederei betreibt in erster Linie Bulker zwischen 29.000 und 42.000 Tonnen Tragfähigkeit mit Ladegeschirr. Dazu gehören zahlreiche 2015 und 2016 gekaufte Handysize- und Handymax-Frachter wie „Belmeken“, „Persenk“, „Slavyanka“ und „Sredna Gora“. Für die im Oktober 2015 übernommenen 32.600-Tonner „Kamenitza“ und „Koznitza“ mit Baujahr 2010 zahlten die Bulgaren insgesamt 18,5 Millionen Dollar an die südkoreanische Samsun Logix Corporation.
Zwei Neuzugänge
Zu den jüngsten Neuzugängen gehören zwei 29.650-tdw-Carrier: „Ludogorets“ und „Oborishte“ waren zuletzt knapp zwei Jahre als „MarBacan“ und „MarBioko“ für die Reederei MarConsult Schiffahrt im Einsatz. Navibulgar übernahm die 2010 entstandenen Schwestern Ende 2016 zum Stückpreis von unter acht Millionen Dollar. MarConsult hat im Januar 2017 auch ihre 2010 gebauten 33.750-Tonner „MarColorado“ und „MarCarolina“ veräußert und sich damit vorübergehend aus der Bulkschifffahrt verabschiedet. Sie wurden für jeweils 8,5 Millionen Dollar an Nordic Hamburg Shipping abgegeben und in „Nordic London“ und „Nordic Skagen“ umbenannt.
Zum Gesamtpreis von 32 Millionen Dollar hat Navibulgar kürzlich auch vier 2012 von einer chinesischen Werft an die Schweizer Reederei ABC Maritime gelieferte 36.940-tdw-Bulker erworben. Die „Adfines South“ brachten die Bulgaren Ende Januar in Veracruz mit dem neuen Namen „Chumerna“ in die Flotte ein, die „Adfines North“ folgte mit der Übernahme und Umbenennung in „Viden“ Ende Februar. Bis Ende Mai soll auch bei „Adfines East“ und „Adfines West“ der Eignerwechsel vollzogen sein.
Ende 2016 war mit mehrmonatiger Verzögerung der erste von sechs 42.300-tdw-Neubauten in Fahrt gekommen, die Navibulgar bei der chinesischen Werft Jiangsu Hongqiang Marine Heavy Industry kontrahiert hatte. Das im November vom Stapel gelaufene Schwesterschiff „Rila“ erwartet die Reederei im Juni 2017. Zum Jahresende soll die dritte Einheit dieses Typs „Bluetech 42“ mit einem Laderaumvolumen von 57.750 Kubikmetern unter dem Namen „Rojen“ in Fahrt kommen. Die gesamte Flotte der Navigation Maritime Bulgare ist auf Malta registriert. Befrachtet wird sie von der Reederei in Varna in enger Kooperation mit ihrer eigenen Makler-Niederlassung in Hamburg und mit Balkan & Black Sea Shipping in London. ED/fab