Fährenbrand vor Mallorcas Küste

Einen Tag nach dem Ausbruch eines Feuers auf der Mittelmeerfähre „Sorrento“ stand das Schiff vor der Küste der spanischen Ferieninsel Mallorca weiterhin in Flammen.

Löschmannschaften kämpften auch am Mittwoch noch gegen das Feuer, teilte das Verkehrsministerium in Madrid mit. Am Vorabend hatten Rettungskräfte alle 156 Passagiere und Besatzungsmitglieder in Sicherheit gebracht. Von der Hafenstadt Tarragona aus fuhr ein Schlepper zu der Fähre. Es stand aber nicht fest, ob die „Sorrento“ in einen Hafen geschleppt werden kann, da das Schiff zu sinken drohte. Die Fähre hatte Medienberichten zufolge über 700 Tonnen Treibstoff an Bord.

Auf der „Sorrento“ war am Dienstag auf der Fahrt von Palma de Mallorca zur ostspanischen Hafenstadt Valencia ein Feuer ausgebrochen, das sich rasch über das gesamte Schiff ausbreitete. Die Umweltorganisation Greenpeace warnte vor einer Ölpest im Mittelmeer.

Gegen 14 Uhr brannte es an Bord. Wie der spanische Seenotrettungsdienst mitteilte, eilten nach dem Notruf mehrere Rettungsschiffe und Hubschrauber sowie zwei Fähren, die sich in der Nähe befanden, sofort zu Hilfe. Die Passagiere – darunter auch Deutsche, Chinesen und Australier – und die Besatzungsmitglieder seien mit Rettungsbooten zur Fähre „Puglia“ gebracht worden. Mit diesem Schiff trafen die Geretteten sieben Stunden nach Ausbruch des Feuers im Hafen von Palma ein. Vier Besatzungsmitglieder hätten Rauchvergiftungen erlitten. pk

Feuer an Bord gehört zu den großen Gefahren in der Schifffahrt. Mehrere Fähren in Europa gerieten schon in Brand. Einige Beispiele:

Dezember 2014: Auf der Adriafähre "Norman Atlantic" bricht während der Reise von Patras in Griechenland nach Ancona in Italien auf einem  Autodeck ein Feuer aus. Mindestens 13 Menschen kommen ums Leben.

September 2011: Zwei Besatzungsmitglieder sterben bei einem Brand auf der "Nordlys" der norwegischen Hurtigruten nahe Ålesund. Die 207 Passagiere, davon 41 Deutsche, können gerettet werden.

Oktober 2010: Die Ostsee-Fähre "Lisco Gloria" mit 236 Menschen an Bord gerät vor Fehmarn in Brand. Alle Menschen werden gerettet.

Mai 2009: Die 526 Passagiere der italienischen Fähre "Vincenzo Florio" werden bei Palermo wegen eines Feuers in Sicherheit gebracht.

August 2005: Eine ausgebrannte türkische Lastwagenfähre sinkt im Schwarzen Meer. Die Besatzung kann in Rettungsboote flüchten.

Dezember 2003: Nach einem Kurzschluss kommt es auf der norwegischen Fähre "Prinsesse Ragnhild" zu einem Kabelbrand. Alle fast 400 Passagiere und Besatzungsmitglieder bleiben unverletzt.

November 2003: Bei einem Brand auf der griechischen Fähre "Knossos Palace" vor Kreta kommen mehr als 1000 Menschen an Bord mit dem Schrecken davon.

August/September 2002: Binnen weniger Wochen bricht in Maschinenräumen der britischen Nordseefähre "Norsea" zweimal ein Feuer aus. Zwei Besatzungsmitglieder werden leicht verletzt.

Juli 2001: Ein Brand auf der Ostseefähre "Sassnitz" endet glimpflich. Nach Angaben der Reederei gibt es keine Verletzten.

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