Eurogate: Umschlageinbruch in Hamburg – 26,7 Prozent

Der Eurogate Container Terminal Hamburg: Die weitere Umschlagentwicklung ist ungewiss, Foto: Eurogate

Eckelmann, Foto: Eurokai
Die Containerterminals des Eurokai-Konzerns haben im ersten Halbjahr 2017 insgesamt 3,2 Prozent weniger umgeschlagen.
Die Menge verringerte sich damit auf 7,239 Millionen TEU. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 7,481 Millionen TEU. Das Volumen an den deutschen Standorten sank mit 3.886.183 TEU (Vorjahr: 4.334.925 TEU) insgesamt um 10,4 Prozent.
Eurokai begründet die negativen Entwicklungen im Wesentlichen mit einem strukturell bedingten Rückgang der Volumina am Standort Hamburg. Dort gab es den größten Umschlageinbruch. „Die Eurogate Container Terminal Hamburg GmbH hatte im ersten Halbjahr 2017 aufgrund der strukturellen Veränderungen bei den Reedereikonsortien (Fusion von China Shipping und COSCO und Verschmelzung von UASC auf Hapag-Lloyd) sowie der Insolvenz der Reederei Hanjin mit 908.635 TEU (Vorjahr: 1.239.870 TEU) eine um 26,7 Prozent deutlich rückläufige Umschlagmenge zu verzeichnen“, teilte Eurokai-Chef Thomas Eckelmann am Dienstag bei der Online-Vorlage des Halbjahresberichts weiter mit. Damit hat sich auch das Ergebnis der Gesellschaft im Vergleich zum Berichtszeitraum des Vorjahres entsprechend verschlechtert, ist jedoch noch deutlich positiv.
Die Eurogate Container Terminal Bremerhaven GmbH verzeichnete im Berichtszeitraum mit 505.664 TEU (Vorjahr: 459.588 TEU) ein Plus von zehn Prozent. Die Gesellschaft weist auf der Grundlage dieses Anstiegs in Verbindung mit weiterhin positiven Ergebnisbeiträgen aus dem Windkraftgeschäft für das erste Halbjahr 2017 ein gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres deutlich verbessertes Halbjahresergebnis aus.
Die North Sea Terminal Bremerhaven GmbH & Co., an der die APM Terminals Deutschland Holding GmbH – ein mittelbares 100-prozentiges Tochterunternehmen der dänischen A.P. Moeller Maersk A/S – mit 50 Prozent beteiligt ist, hatte mit 1.420.271 TEU (Vorjahr: 1.661.412 TEU) im ersten Halbjahr 2017 ein Minus von 14,5 Prozent zu verzeichnen. Die rückläufige Entwicklung hat in Verbindung mit erhöhten Reparaturkosten dazu geführt, dass das Halbjahresergebnis der Gesellschaft deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegt.
Die MSC Gate Bremerhaven GmbH & Co. KG, das Joint Venture der Eurogate GmbH & Co. KGaA, KG mit der Schweizer Terminal Investment Limited Sàrl, einem verbundenen Unternehmen der Mediterranean Shipping Company S.A. (MSC), weist bei einem gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 um 14,1 Prozent gestiegenen Umschlag von 819.393 TEU (Vorjahr: 718.403 TEU) ein gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessertes Halbjahresergebnis aus.
Der Umschlag der Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven GmbH & Co. KG, an der die ebenfalls zur A.P. Moeller Maersk-Gruppe gehörende APM Terminals Wilhelmshaven GmbH mit 30 Prozent beteiligt ist, weist mit 232.220 TEU (Vorjahr: 255.652 TEU) wegen des Wegfalls von im Vergleichszeitraum des Vorjahres abgefertigten, ungeplanten Schiffsanläufen (Inducement Calls) einen Rückgang von 9,2 Prozent aus. Demzufolge hat sich auch das Halbjahresergebnis der Gesellschaft gegenüber dem Berichtszeitraum des Vorjahres leicht verschlechtert. Insgesamt sank der Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2017 vor dem Hintergrund rückläufiger Umschlagmengen der vollkonsolidierten Gesellschaften um 5,3 Prozent auf 303,4 Millionen Euro (Vorjahr: 320,2 Millionen Euro). „Gleichwohl liegt das Betriebsergebnis (EBIT) wegen des Anstiegs der sonstigen betrieblichen Erträge mit 61,2 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau (59,3 Millionen Euro). Dies resultiert im Wesentlichen aus Weiterbelastungen für im Rahmen der Inbetriebnahme erbrachte Leistungen an die Eurogate Container Terminal Limassol Limited (Zypern). Bei rückläufigen Erträgen aus assoziierten Unternehmen sowie einem Anstieg der Aufwendungen für Ertragsteuern ist der Konzernhalbjahresüberschuss von Eurogate im Berichtszeitraum jedoch auf 46,3 Millionen Euro (Vorjahr: 48,6 Millionen Euro) leicht gesunken“, berichtete Eckelmann.
Für Eurogate sei insbesondere die weitere Umschlagentwicklung in Hamburg nach den bereits im zweiten Halbjahr 2016 einsetzenden Rückgängen schwer absehbar. Hier bleiben zunächst die sich aufgrund von weiteren Veränderungen bei den Reederei-Allianzen im Zusammenhang mit der Übernahme von Hamburg-Süd durch Maersk Line und der Aufnahme von Hyundai Merchant Marine in die 2M-Allianz ergebenden Veränderungen und deren Auswirkung auf den Umschlag abzuwarten.
Entsprechend der ursprünglichen Prognose sind die Mengen im bisherigen Jahresverlauf 2017 an den deutschen Standorten insgesamt rückläufig. Für das Geschäftsjahr 2017 kann nicht davon ausgegangen werden, dass bei der Eurogate-Gruppe das Konzernergebnis des Vorjahres wieder ganz erreicht werden kann, sondern dass dies aus heutiger Sicht gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig sein wird. Insofern ist auch aus heutiger Sicht noch von einem leichten Rückgang des Konzernjahresüberschusses auszugehen, so Eckelmann. FBi