Ehemaliger Ostsee-Trawler im Pazifik gesunken

Die "Dalniy Vostock" war früher als "Stende" in der Ostsee unterwegs, Foto: Behling
Das Fischfabrikschiff „Dalniy Vostock“ ist laut Angaben der russischen Seenotleitung aus noch ungeklärter Ursache im Ochotskischen Meer Leck geschlagen und gesunken.
Viele Besatzungsmitglieder konnten sich jedoch in die Rettungsinseln und die vier Rettungsboote retten. An Bord des Fang- und Verarbeitungsschiffes sollen sich 132 Menschen befunden haben.
Das 104 Meter lange Schiff war auf Fangreise, als das Unglück passierte. Dabei soll am Mittwoch der Maschinenraum des 104 Meter langen Schiffes schnell voll Wasser gelaufen sein. Russischen Medienberichten zufolge ist die „Dalniy Vostock“ in nur 15 Minuten im eiskalten Wasser gesunken. An der sofort eingeleiteten Rettungsaktion sind 26 Schiffe und Hubschrauber beteiligt. Bis zum Donnerstagmorgen konnten die Retter 117 Menschen von Rettungsinseln und den vier Booten bergen. Von ihnen waren aber bei der Rettung nur noch 63 am Leben. 54 Besatzungsmitglieder der „Danliy Vostock“ sind vor und während der Rettung verstorben. In dem Seegebiet herrschen derzeit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Suche nach den 15 vermissten Seeleuten gehe derweil weiter, wie die Seenotleitung für die Region Kamtschatka mitteilte.
Bei der „Dalniy Vostock“ handelt es sich um ein 1989 im ukrainischen Nikolayev gebautes Fischfang- und Verarbeitungsschiff. Bis zum vergangenen Jahr war es in der Ostsee im Einsatz und war hier unter dem Namen „Stende“ bekannt. Es fuhr lange für die Reederei Baltic Marine Fishing in Riga. 2014 kaufte eine russische Gesellschaft die „Stende“ und brachte es nach Fernost. Das Schiff war erst im Dezember in Wladiwostok eingetroffen, wo es in „Dalniy Vostok“ umgetauft wurde.
An Bord befanden sich nach russischen Angaben Seeleute aus Russland, der Ukraine, Lettland, Burma und Vanuatu. FB
Kanzlerin Angela Merkel hat sich bestürzt über den Untergang eines russischen Fischereischiffes vor der Halbinsel Kamtschatka mit vielen Toten geäußert. "Ich möchte Ihnen hierzu mein aufrichtiges Mitgefühl ausdrücken", schrieb sie am Donnerstag in einem Kondolenztelegramm an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Bitte übermitteln Sie meine Anteilnahme auch den unmittelbar betroffenen Personen und den Angehörigen der Opfer. Den Verletzten wünsche ich rasche Genesung." dpa