Containerschiffe: Markt für Gebrauchttonnage in Bewegung

Die Verkaufsaktivitäten im Containersektor haben im ersten Quartal 2017 die Vorjahreswerte deutlich übertroffen.

Waren in den ersten drei Monaten 2016 insgesamt 28 Schiffe mit 79.126 TEU verkauft worden, so wechselten bis Ende März 2017 insgesamt 59 Containerfrachter mit einem Ladevolumen von 261.911 TEU den Besitzer. Das geht aus dem aktuellen Marktbericht „Shipping Compact“ hervor, den die Nord/LB jetzt veröffentlicht hat.

Zu den Abgängen des vergangenen Quartals zählen zwölf Schiffe aus der Konkursmasse der koreanischen Reederei Hanjin Shipping, die allein auf 105.600 TEU kommen und alle den ehemaligen Postpanamax-Subsegmenten mit Kapazitäten zwischen 6600 und 13.300 TEU zugehören. Der Abverkauf setzte sich fort, nachdem im Jahresendquartal 2016 schon elf Hanjin-Schiffe mit 73.500 TEU unter den Verkäufen gelistet waren.

Bemerkenswert dabei ist, dass die 13.000-TEU-Einheiten der Koreaner von den beiden Mitgliedern der 2M-Allianz übernommen wurden, stellt die Nord/LB fest. Die Postpanamaxe der ersten Generation gingen an die koreanische SM Line – eine Neugründung, die mit den ehemaligen Hanjin-Frachtern ihr Geschäft startet. Die alten Panamaxe mit 4275 TEU gingen an Seaspan und KMTC.

Ohne Berücksichtigung der Hanjin-Fälle stiegen die Verkäufe im Containersegment gegenüber dem Vorjahreszeitraum um etwas mehr als zwei Drittel. Das Ladevolumen hat sich sogar fast verdoppelt. Die veräußerte Tonnagemenge belief sich in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres exklusive Hanjin auf 47 Schiffe mit insgesamt 156.303 TEU.

Die Preise am Gebrauchtmarkt für relativ junge Containerschiffe zeigten sich zum Ende des ersten Quartals 2017 marginal verbessert. Das Gesamtbild bleibt dabei durchwachsen. Nur die kleineren Einheiten mit bis 1100 TEU zeigen im Jahresvergleich leichte Preiserholungen. Während die Preise für fünf Jahre alte Feeder unterhalb von 1000 TEU um fünf Prozent stiegen, legten sie im 1100-TEU-Segment um elf Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2016 zu.

Die Secondhand-Preise der Feeder-Klassen von 1650 bis 3000 TEU liegen zwischen acht und zehn Prozent unter den Werten, die noch vor zwölf Monaten bezahlt wurden. Noch schlechter sieht es bei den Intermediates aus: Die Preise für Schiffe zwischen 3200 und 5100 TEU liegen aktuell zwischen 20 und 33 Prozent unter den Vergleichswerten des Vorjahres. „Dies ist wenig verwunderlich, da sich hier die Problematik der Panamax-Schiffe spiegelt“, resümiert die Nord/LB. Ähnliches gelte für die Kategorie 6600 bis 9100 TEU. Hier seien die Preise sogar um 31 bis 50 Prozent gefallen. Relativ stabil zeigte sich mit einem Rückgang von fünf Prozent die Wertentwicklung für 13.000-TEU-Schiffe.

Bei der älteren Tonnage sieht die Preisentwicklung ähnlich aus. Schiffe mit 700 bis 1100 TEU legten um bis zu 15 Prozent zu. Allerdings haben sich beispielsweise die Preise für 700-TEU-Feeder seit Mai 2016 nicht weiter verbessert und liegen seitdem bei 3,75 Millionen Dollar. Im Subsegment 1000/1100 TEU wurde der leichte Preisanstieg auf 4,75 Millionen Dollar im Sommer 2016 nicht gehalten. Die Preise gaben zum Jahresende vorübergehend wieder um 0,5 Millionen Dollar nach. Bei den darüber liegenden Subsegmenten gab es durchweg Preisrückgänge. Bereits die nächstgrößere Feeder-Kategorie ab 1650 TEU liegt aktuell mit elf Prozent noch unter dem vor einem Jahr erreichten Preisniveau von 6,75 Millionen Dollar. Aktuell werde von einem leichten Anstieg um 0,5 auf 6,0 Millionen Dollar berichtet, so die Nord/LB. Gleiches gelte für Containerschiffe mit 1800 bis 2100 TEU. Die Preise für zehn Jahre alte Schiffe zwischen 2600 und 2900 TEU liegen zwar um 13 Prozent unter denen des Vorjahres; im März stiegen die Kurse aber um eine Million auf sieben Millionen Dollar.

Bei den Intermediates verzeichnet die Größe 3200 bis 3600 TEU mit minus 25 Prozent die stärksten Preisrückgänge zwischen den jeweils ers ten Quartalen 2016 und 2017. Im März 2017 waren sechs Millionen Dollar für dieses Subsegment gelistet. Bei den Panamaxen sind die Preise für ältere 4500-TEU-Schiffe mit 15 Prozent im Vergleichszeitraum deutlicher zurückgegangen als die der 5100-TEU-Carrier. In beiden Subsegmenten liegen die im März erzielten Preise jedoch um 20 Prozent über denen des Vormonats. Für zehn Jahre alte Postpanamaxe wurden im März 2017 nur Preise erzielt, die um 13 Prozent unter denen des Vorjahres lagen. „Hier schlägt sich einerseits der Kaskadeneffekt nieder. Andererseits sind diese Postpanamaxe der ersten Generation auch technisch bereits überholt“, heißt es im Marktbericht. Dennoch lagen die März-Preise von rund 13 Millionen Dollar um 30 Prozent über dem noch im Februar erreichten Niveau. fab

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