Container nicht beliebig stapeln

Auf die jüngste Frage der Woche des THB hat es verschiedene Reaktionen gegeben. Auch der ehemalige Kapitän Klaus Haag aus Lübeck nahm zu dem Thema Stellung. Seine Reaktion:

„Startschuss für First-Class-Boxen? So etwas kann sich doch nur ein Kaufmann einfallen lassen, der Seemannschaft und Physik außer Acht lässt und nur an die Einnahmen denkt. Natürlich kann man Boxen in der 5. und 6. Lage in der Mitte laden. Solange sich das Schiff nicht bewegt, gibt es auch keine Probleme. Wie sieht es aber mit den Laschkräften bei Seegang aus? Bis Windstärke 8 Bft mit 3 bis 5 Meter See und Schwell wird es wenig Verluste geben, wenn ausreichend Stabilität vorhanden ist. Als ehemaliger Kapitän hatte ich aber immer jedes Jahr mindestens zweimal Windstärke von mehr als 10 Bft mit 8 bis 10 Meter See und Schwell. Ich habe mich immer geweigert, 40-Fuß-Container bereits in der 4. und 5. Lage zu laden, wenn sie mehr als 25 Tonnen hatten. 3. Lage pro Bay, maximal 2. in der Mitte, da gehören sie hin. Ich habe nie einen Container verloren. Das First-Class-Boxen-Model wird sich schnell von selbst regeln. Die Haftung für verlorene Container wird die dafür vorgesehenen Einnahmen bald auffressen. Die Seemannschaft sollte in der Schifffahrt immer berücksichtigt werden, wenn man Unfälle, Beschädigungen und Containerverluste vermeiden will. Computersysteme setzten die Naturgesetze der Physik nicht außer Kraft.“

Klaus Haag, Lübeck

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