Bulker „Anna Elisabeth“ darf nicht auslaufen

Wegen mutmaßlich katastrophaler Arbeitsbedingungen an Bord darf der Frachter einer deutschen Reederei Australien vorübergehend nicht verlassen.

Der 55.709-tdw-Bulker „Anna Elisabeth“ (IMO 9407471) muss bis auf Weiteres im Hafen Port Kembla an der australischen Ostküste bleiben, entschied die nationale Aufsichtsbehörde für maritime Sicherheit (Amsa) nach eigenen Angaben vom Mittwoch.

Das Schiff mit 17 Mann Besatzung fährt unter der Flagge Liberias und gehört der Reederei Johann M.K. Blumenthal aus Hamburg. Es ist nach dem Start in Südafrika nun eigentlich auf dem Weg nach Singapur. Nach Beschwerden der Besatzung – Seeleute aus Sri Lanka und von den Philippinen – ordnete die Behörde eine Kontrolle an. Dabei wurden mehrere Verstöße gegen das Arbeitsrecht festgestellt. An den Zuständen auf Frachtschiffen gibt es immer wieder Kritik. Zu den konkreten Vorwürfen wollte die Hamburger Reederei auf Anfrage zunächst keine Stellungnahme abgeben.

Nach Angaben der Gewerkschaft ITF hatte das Schiff für die Weiterfahrt nach Singapur nicht genügend Proviant an Bord. Zudem seien Lebensmittel verdorben gewesen. Die Seeleute hätten seit dem 23. Januar keinen Landurlaub mehr gehabt. Zudem gab es auch Klagen über Misshandlungen an Bord. Die Aufsichtsbehörde erklärte: „Alle Schiffe, die in australischen Gewässern unterwegs sind, müssen sich an die australischen Standards halten.“

Der Panamax „Anna Elisabeth“ entstand 2008 auf der japanischen Werft Kawasaki Heavy Industries. Die Klassifizierung des 30.811-BRZ-Frachters übernahm Nippon Kaiji Kyokai. Die Flotte der Reederei Johann M.K. Blumenthal besteht nach eigenen Angaben aus rund 30 Einheiten. dpa/fab

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