„Akdeniz“ auf ihrer letzten Reise

Die „Akdeniz“ der türkischen Technischen Universität in Istanbul hat jetzt zur Verschrottung ihre letzte Reise angetreten. Zielhafen ist Aliaga.

Damit ist eines der ältesten Passagierschiffe der Welt von der Bildfläche verschwunden. Die „Akdeniz“ ist dabei noch im äußeren Originalzustand erhalten. Sie lief vor 60 Jahren, am 1. September 1955, bei der AG Weser in Bremen für die türkische Staatsreederei Turkish Maritime Lines vom Stapel. In den ersten Jahren war die „Akdeniz“ für einen Liniendienst zwischen Istanbul und den Schwarzmeerhäfen als Passagier-Fracht-Kombi-Schiff im Einsatz. Später verkehrte die „Akdeniz“ zusammen mit ihrem ein Jahr jüngeren, baugleichen Schwesterschiff „Karadeniz“ auch auf anderen Liniendiensten im gesamten Mittelmeer. Die „Karadeniz“ wurde bereits 1987 nach einem Brand im Maschinenraum in Aliaga in der Türkei abgewrackt.

Mitte der 1980er Jahre unternahm die 144,51 Meter lange und 18,67 Meter breite „Akdeniz“ auch Kreuzfahrten, zunächst jedoch nur entlang der türkischen Küste für die Turkish Maritime Line. Aufgrund des großen Erfolges dieser Reisen entschloss sich die Reederei dann aber für einen umfangreichen Umbau der Innenräume. Die Passagierkapazität wurde auf maximal 314 Gäste reduziert. Anschließend wurde das Kreuzfahrtschiff auch außerhalb des Mittelmeeres gesichtet. So fuhr es von 1991 bis 1993 in Vollcharter für den deutschen Seereiseveranstalter Phoenix Reisen aus Bonn in den Sommermonaten meist vom Columbusbahnhof in Bremerhaven aus in Richtung Nordland und ins Baltikum. Im Winter standen dann verschiedene Ziele im Mittelmeerraum auf dem Programm. Dabei ging es an Bord des Schiffes, das noch über viele Holzverkleidungen verfügte, eher rustikal zu, da es beispielsweise zwischen den sechs Passagierdecks keinen Fahrstuhl gab.

1997 endete dann die aktive Zeit als Kreuzfahrtschiff, da neue SOLAS-Sicherheitsbestimmungen einen notwendigen Umbau aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht mehr zuließen, sodass im Jahr 1998 die „Akdeniz“ als Ausbildungsschiff an die Istanbul Technical University in Istanbul verkauft wurde und ihren Liegeplatz im Stadtteil Tuzla fand. Aufgrund von aktuell notwendigen Unterhaltungsarbeiten, für die keine Finanzmittel zur Verfügung stehen, verkaufte die Universität nunmehr die „Akdeniz” zur Verschrottung. CE/fab

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