17.722-TEU-Schiff im Suezkanal
Das 17 722-TEU-Containerschiff „CMA CGM Kerguelen“ passierte erstmals den Suezkanal, Foto: CMA CGM
Die französische Reederei CMA CGM hat das aktuell größte Schiff ihrer Flotte erstmals durch den Suezkanal geschickt.
Die Durchgangspassage zwischen Asien, Afrika und Europa ist für die weltweite Nummer drei der Linienreeder von strategischer Bedeutung. Im vergangenen Jahr hatten insgesamt 637 Schiffe von CMA CGM ihre Route über die Wasserstraße genommen, verteilt auf elf Dienste.
Die „CGM CGA Kerguelen“ (IMO 9702132) absolvierte auf dieser Strecke jetzt ihre Premierenfahrt. Der 17.722-TEU-Carrier war Ende März von der koreanischen Samsung Shipbuilding abgeliefert worden. Der 398 Meter lange und 54 Meter breite Megaliner kommt auf eine Tragfähigkeit von 185.000 Tonnen. Das Schiff wird den Kanal zweimal während seiner 77-tägigen Reise zwischen Asien, dem Mittelmeer und Nordeuropa durchqueren.
Angesichts der stark steigenden Schiffsgrößen müssen neben den Häfen auch die Betreiber von wichtigen Wasserstraßen reagieren. Den 193 Kilometer langen Suezkanal mit einer maximalen Breite von 345 Metern passieren jährlich rund 20.000 Schiffe. Seit vergangenem Jahr laufen die Arbeiten für eine Erweiterung. Zum Bauprojekt zählt ein Parallelkanal für Überholvorgänge. Außerdem werden verschiedene Abschnitte im bestehenden Kanalbett verbreitert und vertieft. Die Kosten sind mit 8,2 Milliarden Dollar veranschlagt. Der Ausbau erstreckt sich insgesamt über eine Länge von 72 Kilometern.
Ein anderes wichtiges Fahrtgebiet für die Franzosen ist die Karibik. Erst vor kurzem hat sich CMA CGM einen Terminal-Standort in Kingston (Jamaika) gesichert (THB 9. April 2015). Jamaika soll für die Reederei zur Drehscheibe in der Karibik werden. Kingston steigt damit in die Top 5 der Häfen in der Region auf und hat als besonderen Vorteil die Nähe zum Panama-Kanal, dessen Ausbau sich nach wie vor hinzieht.
Bei den Neubestellungen ist CMA CGM mittlerweile bei der Größenordnung 20.500 TEU angekommen. Eine entsprechende Absichtserklärung haben die Franzosen mit Hyundai Heavy Industries für drei Einheiten abgeschlossen (THB 25. März 2015). Lediglich OOCL liegt mit der Bestellung von 21.100-TEU-Carriern derzeit noch darüber. fab
