Sturmflutwarnung treibt Suche nach Ü-Eiern auf Langeoog an

Auf der ostfriesischen Insel Langeoog liegen immer noch Tausende von angespülten Überraschungseiern am Strand. Der Sturm der vergangenen Woche hat zudem Tonnen von Plastikmüll und Schrott angetrieben, die aus verlorenen Schiffscontainern stammen. Weil an der Küste leichte Sturmfluten und schwere Sturmböen angekündigt sind, ist erneut eine große Aufräumaktion angelaufen.

Die Gemeinde will verhindern, dass sich der Müll weiter am Strand verteilt oder zurück ins Meer treibt.

Zahlreiche Insulaner und Urlauber mit Kindern hatten bereits in der vergangenen Woche säckeweise Plastikeier mit kleinen Tierfiguren, Legosteine und anderes Spielzeug aufgesammelt. Am Dienstag machten sich erneut 25 Helfer an die Aufräumarbeiten. Die Kosten will der Versicherer des dänischen Frachters "Munkebo Maersk" übernehmen, von dem die Container stammen. Ob die Versicherung auch für das Einsammeln des Plastikmülls aufkommt, ist derzeit unklar.

"Normalerweise wäre für diesen Arbeitsauftrag eine Ausschreibung nötig, aber jetzt geht es erstmal um Zeit und nicht um Geld", sagte Bürgermeister Uwe Garrels (parteilos). Die Gemeinde übernehme daher die Zwischenfinanzierung. Er erwarte jedoch weiteres Entgegenkommen der dänischen Reederei, die mit ihren Schiffen auch den JadeWeserPort in Wilhelmshaven anlaufe. "Dann darf es nicht passieren, dass durch Fahrlässigkeit Container über Bord gehen." Notfalls will Garrels auch das Land Niedersachsen und den Bund für die Beseitigung der Schäden in die Pflicht nehmen.

Eine Kette von leichten Sturmfluten erwartet der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) für die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Auch die Folgetiden bis Samstagfrüh sollen erhöhte Wasserstände bringen. Dabei können Strände, Vorländer und Hafenflächen überflutet werden. Auf den Inseln sind Dünenabbrüche möglich. Für das Festland werden jedoch keine Probleme erwartet.

Wegen der Wetterverschlechterung wird auch die Bergung von elf weiteren Schiffscontainern unterbrochen, die Weihnachten im Sturm über Bord eines Frachters in der Nordsee gegangen waren. Am Wochenende hatten Arbeiter die ersten fünf Container auf Wangerooge abtransportiert. Dort war deutlich mehr Bauholz als erwartet angetrieben und geborgen worden, sagte ein Behördensprecher. Er ging davon aus, dass das Holz aus vier oder fünf Containern stammt, die immer noch vermisst werden. Sie sind vermutlich gesunken und aufgeplatzt. (lni)

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