Probleme durch Niedrigwasser

Erinnerung an gute Tage mit viel Wasser: Hafen Dresden, Foto: SBO

Jörg Rusche, 20 Foto: BDB
Hochsommerliche Temperaturen und zugleich ausbleibende Niederschläge setzen den großen Flüssen in Deutschland zu. Mit Folgen auch für die Logistikabläufe. Vor allem auf der Elbe hat die Binnenschifffahrt mit immer weniger Wasser unter dem Kiel zu kämpfen.
In Dresden führt die Elbe so wenig Wasser wie seit 51 Jahren nicht mehr. Aber auch auf dem Rhein können Schiffe manche Anlegestellen nicht mehr anlaufen. Binnenschiff fahren allerdings weiter, jedoch unter Inkaufnahme einer geringeren Zuladung.
Besonders niedrig sind die Pegelstände derzeit an Oder, Havel/Spree und Elbe, bestätigt die Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz. Weser, Ems, Main, Ne ckar und Donau seien zumindest streckenweise betroffen. Ihr Vorteil: Sie haben Staustufen.
Die Binnenschifffahrt ist besonders auf der Elbe beeinträchtigt. „Da gibt es schon Schwierigkeiten bei einzelnen Schwerlasttransporten“, sagte Jörg Rusche, Sprecher des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB), in Duisburg.
Einige Elb-Standorte seien bereits nicht mehr erreichbar. Niedrigwasser gebe es zwar auch am Rhein und an der Donau, an der Elbe sei das Wasser aber schon längere Zeit niedrig. So außergewöhnlich wie im Hitzejahr 2003 sei die Lage jedoch nicht.
Ausflugsschiffe sind noch stärker betroffen: Die Sächsische Dampfschiffahrt musste ihren Betrieb erneut einstellen. Die Reederei entscheidet über den Schiffseinsatz auf Tagesbasis. Den bisherigen Einnahmeverlust bezifferte das Unternehmen gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) auf mittlerweile 20 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. 2014 nutzten insgesamt 670.000 Passagiere die Dampfer und Motorschiffe zwischen Diesbar-Seußlitz und der Sächsischen Schweiz.
Stark betroffen sind die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO). Das Dauerniedrigwasser hat bereits zu Einnahmeausfällen in Höhe von mehreren hunderttausend Euro geführt. Die Launen der Natur treffen die sächsischen Elbehäfen zur Unzeit: Denn sie bemühen sich seit Jahren intensiv und mit Erfolg darum, die Elbe als alternativen, staufreien Transportweg gerade für Projekt- und Schwergutteile zumal im Wechselverkehr mit dem Hamburger Hafen zu vermarkten. Die verladende und transportierende Wirtschaft hat inzwischen auch bestimmte Transporte zurück auf die Bahn verlagert. EHA/dpa