JaWePo rückt näher ans Netz
Der Bahnausbau zum Jade WeserPort in Wilhelmshaven kommt voran. Bahnchef Rüdiger Grube und Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) nahmen einen Ausbauabschnitt der Bahnstrecke zum Jade WeserPort in Wilhelmshaven in Betrieb.
Es handelt sich dabei um ein 1,5 Kilometer langes Streckenstück nördlich von Sande auf dem Abzweig, der in den Hafen selber führt.
„Mit dem heute eingeweihten Streckenabschnitt kommen wir unserem gemeinsamen Ziel wieder ein Stück näher: eine leistungsfähige Anbindung für den JadeWeserPort, um möglichst viel Güterverkehr umweltfreundlich auf der Schiene abzuwickeln“, sagte Grube. Verkehrsminister Lies sprach von einem weiteren wichtigen Schritt für die „optimale Bahnanbindung des Jade WeserPort“.
Die Arbeiten zum Bau einer Umfahrung des Ortes Sande starten erst später. Grube und Lies wollen zuvor die Strecke ab Oldenburg gemeinsam abfahren, um den Fortschritt der 2003 begonnen Arbeiten in Augenschein zu nehmen. Schon vor mehr als zwei Jahrzehnten forderten Kommunen den Ausbau der Strecke nach Wilhelmshaven, auf der nach der Fertigstellung des Tiefwasserhafens mit einem enormen Anstieg des Güterverkehrs gerechnet wurde. Die Mengenentwicklung blieb allerdings lange Zeit weit hinter den Erwartungen zurück. Kritiker bemängelten, dass der Hafen auch wegen der nicht zeitgemäßen Bahnanbindung für Kunden nicht attraktiv gewesen sei. Obwohl immer wieder Testzüge für Verladungen zum JadeWeserPort fuhren, litt die Verbindung lange unter der fehlenden Elektrifizierung und der Eingleisigkeit. Inzwischen ist die Strecke zum Hafen aber durchgehend zweigleisig ausgebaut.
Wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilte, soll ab 2017 der Abschnitt Varel–Sande modernisiert werden. Um Sperrungen auf ein Minimum zu reduzieren, werden sich die Arbeiten bis Anfang 2020 hinziehen. Bis 2022 soll auch die Elektrifizierung der Strecke abgeschlossen sein. Die Baukosten für die Modernisierung des 56 Kilometer langen Abschnitts belaufen sich auf 870 Millionen Euro.
Dank des Ausbaus kann die Strecke jetzt mit Tempo 120 statt bisher mit Tempo 100 befahren werden. Die Achslast wurde von 22,5 auf 23,5 Tonnen erhöht, was schwerere Güterzüge ermöglicht. Indirekt kommt der Ausbau auch dem Personenverkehr zugute. Die Anbindung an die großen Magistralen steht noch aus. lni/pk