Betriebsstart beginnt mit Schrecksekunde

Die Schifffahrt auf der Oberelbe im Vor- und Nachlauf zum/vom Hamburger Hafen kommt nach der Notreparatur im Bereich der Elb-Staustufe in Geesthacht langsam wieder in Schwung.

„Seit Donnerstag um 3 Uhr morgens ist unser Schiffshebewerk in Scharnebeck wieder in Betrieb“, berichtete Martin Köther, der Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Uelzen, dem THB bei einem Ortstermin am Donnerstag. Der Aufgabenzettel hatte es in sich: 64 Schiffe beziehungsweise Schubverbände warteten darauf, über das rund 40 Jahre alte Schiffshebwerk den Abstieg in Richtung Elbe und damit Hafen Hamburg vornehmen zu können. Weitere 14 Einheiten warteten auf die Einfädelung in den Elbe-Seiten-Kanal (ESK) und damit die Weiterreisemöglichkeit zu Zielen am Mittellandkanal oder anderen, über das westdeutsche Kanalgebiet zu erreichenden Bestimmungen. Ein Engpass blieb bei dem betagten und in den zurückliegenden Jahren wiederholt durch technische Störungen ausgefallenen Schiffshebewerk jedoch bestehen: Es steht nur ein Trog für die Operationen zur Verfügung. Der andere befindet sich bereits seit geraumer Zeit im geplanten Wartungsmodus. Die Sorge um einen Ausfall des noch verbliebenen Trogs ist, auch wenn so nicht offen ausgesprochen, beim WSA Uelzen indes mit Händen zu greifen. Immerhin: Die Wiederaufnahme des Betriebs im Schiffshebewerk Scharnebeck nach Fast-Dammbruch in Geesthacht lief zunächst holprig an, räumte Amtschef Köther ein. „Es war ein Start mit Störungen.“ Denn der Wasserstand im Bereich des markanten Aufstiegsbauwerks war zunächst nicht konstant. Es traten technische Störungen am Hebewerk ein. Köther: „Einen frühen Start mussten wir abbrechen, erst sieben Stunden später ging es dann richtig los.“ Er schätzt, dass es bis ins Wochenende hinein dauern werde, ehe sich die Lage bei Scharnebeck wieder normalisiert habe. „Zusätzlich zum Stau, den wir hier haben, kommt ja auch der normale Verkehr, der jetzt wieder startet, dazu“, erklärte Köther. Pro Stunde können ein bis zwei Hebevorgänge ausgeführt werden, wobei Schubverbände zunächst zeitintensiv getrennt und wieder zusammengefügt werden müssen.

„Für uns hängt jetzt viel davon ab, wie sicher der Betrieb des Stauwehrs und des Schiffshebewerks läuft“, meinte Schiffsführer Bernd Schierjott aus Hamburg gegenüber dem THB. Er fürchtet schon die nächste Einschränkung: Die Schleuse Süllfeld bei Wolfsburg am Mittellandkanal soll in den kommenden vier Wochen wegen Wartungs- und Reparaturarbeiten nur eingeschränkt nutzbar sein.

Mit Erleichterung reagierte der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e. V. (BDB) auf Wiederaufnahme der Schifffahrt. Zugleich lobte der Verband das „schnelle und besonnene Handeln der zuständigen Stellen der Wasserstraßen- und Schifffahrts-verwaltung (WSV)“. So sei eine „noch längere Nichtbefahrbarkeit“ des ESK vermieden worden. Die WSV-Mitarbeiter vor Ort hätten „gute Arbeit“ geleistet. EHA/tja

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