Baustart für wichtige Rheinquerung
Mit dem ersten Spatenstich haben jetzt die lang erwarteten Bauarbeiten für die neue A1-Rheinquerung bei Leverkusen begonnen.
Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann (CDU) gab den Startschuss für den Autobahnausbau Köln-Niehl und Leverkusen-West sowie den Neubau der Rheinbrücke bei Leverkusen. Der Bund investiert rund 740 Millionen Euro in die Strecke, davon fließen rund 480 Millionen Euro in die neue Rheinbrücke sowie weitere Bauwerke.
Die Leverkusener Brücke ist eine der meistbefahrenen Autobahnbrücken in Deutschland. Lkw dürfen sie seit 2014 nicht mehr befahren. Sie müssen deshalb auf andere Strecken ausweichen. Laut Bundesgericht wurde die Brücke einst für 40.000 Fahrzeuge pro Tag konzipiert, zuletzt hatte sie mit mehr als 120.000 Fahrzeugen ihre Belastungsgrenze erreicht.
„Es handelt sich um das wohl bedeutendste Verkehrsprojekt in Nordrhein-Westfalen in den kommenden Jahren. Die A1 ist eine der wichtigsten Verkehrsadern in Deutschland. Mit dem achtstreifigen Ausbau wird sie bald deutlich leistungsfähiger sein und damit die Mobilität in der Region erheblich verbessern“, betonte der Politiker. Mit der neuen Stromquerung sollen dann nach Fertigstellung im Jahr 2020 auf einem ersten Teil der A1-Brücke Autos und Lkw über den Rhein fahren können. Die eigentlichen Arbeiten für das Bauwerk starten im Frühjahr 2018, teilte das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium weiter mit.
Die A1 führt von Oldenburg in Schleswig-Holstein nach Saarbrücken und ist mit rund 730 Kilometer Länge eine der wichtigsten Nord-Süd-Verkehrsachsen für den großräumigen Verkehr. Sie verbindet die westlichen Industriegebiete Deutschlands mit den norddeutschen Seehäfen Bremen, Hamburg und Lübeck sowie Skandinavien und ist damit ein wesentlicher Teil des Transeuropäischen Verkehrsnetzes.
Mit dem Ausbau der A1 werde auch der Lärmschutz erheblich verbessert. Am Rande der Veranstaltung mit NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) kam es zu einer Demonstration. Mehr als 50 Menschen protestierten gegen den Neubau.
Die Gegner befürchten erhebliche Gefahren für Umwelt und Gesundheit, weil einige Pfeiler der neuen Brücke auf dem Gelände einer alten Deponie errichtet werden sollen.
Dort lagern unter anderem Produktionsabfälle der Bayer-Werke. Im Oktober hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eine Klage gegen das umstrittene Bauvorhaben abgewiesen. FBi