Wilhelmshaven wäre Top-LNG-Standort

LNG-Infrastruktur-Potenzial in Wilhelmshaven: die WRG, Foto: Lang
Deutschland ist gut beraten, seine Abhängigkeit von russischen Erdgasimporten zu verrringern, und zwar über den Aufbau einer LNG-Versorgungsinfrastruktur, die idealerweise in Wilhelmshaven verankert würde.
Dafür plädiert einmal mehr die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV e.V.). Dessen Vorstand, Heiner Holzhausen, weist jetzt darauf hin, dass das Thema „LNG-Anlieferung“ in verschiedenen Staaten der EU inzwischen einen wichtigen Stellenwert in der jeweiligen, nationale Energieversorgungspolitik einnimmt.
Holzhausen: „Die EU hat aktuell in einer Verordnung zur sogenannten Energieunion, mit der die Abhängigkeit von russischem Öl reduziert werden soll, 14 Projekte von „gemeinsamem Interesse“ definiert.“ Bemerkenswert für ihn: Kein einziges befindet sich dabei in der Bundesrepublik.
Holzhausen weiter: „Die Holländer machen es uns vor, denn der niederländische Gaskonzern „Gasunie“ hat die vor fünf Jahren zunächst zurückgestellten Pläne zum Bau eines Gasterminals in Eemshaven wieder aufgegriffen.“
Am Standort Wilhelmshaven beschäftige man sich bereits seit mehr als vier Jahrzehten mit dem Thema LNG. Holzhausen: „Drei Projekte sind weit gediehen; davon ist eins besonders interessant, nämlich das der Nord-West-Oelleitung. Das geplante NWO-Projekt der Regasifizierung auf einem am Terminal liegenden Spezialgastanker ist im litauischen Klaipeda von einem deutschen Unternehmen aus Sande, und zwar der Firma PPS Pipeline Systems GmbH, fertig gestellt worden.“ Das niederländische Unternehmen HES International B.V. (HES), der neue Eigentümer der Wilhelmshavener Raffinerie (WRG), werde zudem in Kürze mit Hilfe eines Gutachtens die Möglichkeit des Umschlags von Gas in Wilhelmshaven ausloten. Schließlich sei das LNG-Projekt der Deutschen Flüssigerdgas Terminal GmbH (DFTG) „planungstechnisch am weitesten“ vorangeschritten. Ein potenzieller Standortvorteil seien auch „die günstigen Lagermöglichkeiten in den hiesigen unterirdischen Kavernen“, so Holzhausen. EHA