U-Boot-Bunker: Gedenkstätte eröffnet

Er war ein Prestigeobjekt der Nazis und sollte den Krieg noch wenden.

Der Bau des Bunkers „Valentin“ in Bremen kostete viele Zwangsarbeiter das Leben. An ihr Schicksal erinnert jetzt eine Gedenkstätte, die am Sonntag eröffnet wurde. Der Bunker sei nun ein Ort, der das Leid der Zwangsarbeiter in den Mittelpunkt rücke, sagte Bürgermeister Carsten Sieling (SPD). „Der ihnen ihre Stimme wiedergibt, der ihre Geschichten bewahrt.“

Die Nazis wollten in dem Bunker im Bremer Norden U-Boote eines neuen Typs bauen, um damit den Ausgang des Krieges noch zu wenden. Bis zu 12.000 Zwangsar beiter, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene schufteten täglich rund um die Uhr auf der Baustelle. 1945 zerstörten britische Bomben große Teile des Bunkers, die Nazis gaben ihn auf. Während dieser die Jahrzehnte überdauerte, geriet das Leid der Zwangsarbeiter mit der Zeit in Vergessenheit. „Wir wollen dieses unübersehbare und unzerstörbare Relikt des Zweiten Weltkriegs nutzen, um uns mit dem unbequemen Teil unserer Geschichte zu beschäf tigen“, sagte Sieling.

Bund und Land haben den Aufbau der Gedenkstätte mit rund vier Millionen Euro finanziert. Diese verfolge ein mutiges Konzept, denn sie gebe keine Bewertung des Geschehenen vor, sagte der frühere Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). Der Besucher müsse sich eine eigene Meinung bilden und eigene Schlüsse aus der Vergangenheit für die Zukunft ziehen.

Besucher können sich ab Dienstag (10. November) auf einem Rundweg und in einer Ausstellung über den Bau des Bunkers und die unmenschlichen Zustände auf der Baustelle informieren. Die früheren Zwangsarbeiter kommen in einem Multimedia-Guide und zahlreichen Infotafeln selbst zu Wort. Der Eintritt ist frei. lni/FBi

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