Stralsund profitiert von Massengütern

Rückenwind für den Ostseehafen Stralsund beim Güterumschlag.

Für 2017 weist der Hafen der Hansestadt alles in allem ein Mengenplus von rund zehn Prozent aus, teilte die SWS Seehafen Stralsund GmbH jetzt mit. Insgesamt wurden an den Kaianlagen des Nord-, Süd- und Frankenhafens 1,79 Millionen Tonnen Ladung bewegt. Dabei steuerten den Hafen insgesamt 340 Schiffe unterschiedlicher Größe an.

Prägend für das Umschlaggeschäft war im Berichtsjahr der Massengutbereich, so SWS-Geschäftsführer Sören Jurrat. So legten zum Beispiel die Ausfuhren von sogenanntem synthetischem Gips erneut zu. Auf der Einfuhrseite entwickelten sich der Umschlag von Baustoffen wie Splitt und Mineralgemisch sowie die Importe von Düngemitteln positiv. „Eine erfreuliche Entwicklung verzeichnete auch der Export von Schrott sowie Stammholz und Holzprodukten“, ergänzte Jurrat.

Trotz eines leichten Rückgangs bei den Einfuhren von Walzwerkserzeugnissen, die in erster Linie für den Schiffbau und die maritime Industrie von Bedeutung sind, erwartet die Hafengesellschaft für 2018 „eine deutliche“ Belebung des Umschlags als Folge der Wiederaufnahme der Schiffbaufertigung bei den MV Werften.

Jurrat weist darauf hin, dass der Seehafen Stralsund gemeinsam mit der im Südhafen angesiedelten Firma Ostsee-Strahl-Zentrum GmbH & Co. KG „auf die Erbringung von Logistikleistungen für den Schiffbau spezialisiert ist“.

Indes geht auch die Ertüchtigung der Hafeninfrastruktur weiter. Jurrat: „Die Arbeiten zum Gleisanschluss des Betriebsteils Frankenhafen liegen im Zeitplan.“ 2017 konnten umfangreiche Projektbestandteile wie zum Beispiel die Anbindung der künftigen Hafenbahn an die Trassen der DB Netz AG sowie der begleitende Straßen- und Leitungsbau erfolgreich abgeschlossen werden.

Im neuen Jahr konzentrieren sich die Bauarbeiten auf die Gleisanlagen im Kaibereich des Frankenhafens. Jurrat: „Wir gehen davon aus, dass im Herbst mit der Fertigstellung des rund 14 Millionen teuren Vorhabens zu rechnen ist.“

2018 steht aber auch im Zeichen der Erneuerung der hafenbezogenen Umschlagtechnik. So bestellte der Hafen im November 2017 beim finnischen Hersteller Mantsinen ein mobiles Umschlaggerät von Typ Mantsinen 120 R HybriLift. Der Kran hat ein Einsatzgewicht von bis zu 130 Tonnen und ermöglicht eine maximale Ausladung von bis zu 27 Metern. Damit eignet sich das Großgerät nach Herstellerdarstellung „optimal zur Be- und Entladung von Schiffen der Handysize Klasse“. Der Hafen Stralsund entschied sich für den finnischen Hersteller aufgrund der guten Erfahrungen mit einem ersten Gerät, das hinsichtlich seiner Leistungen allerdings nicht an die jetzt vollzogene Neubestellung heranreicht. Jurrat: „Wir arbeiten seit 2008 mit einem Gerät des finnischen Großaggregateherstellers in unserem Betriebsteil Südhafen. Damit sind wir sehr zufrieden. Wir waren vor zehn Jahren im Hafen Stralsund übrigens die ersten, die ein Gerät der Finnen in einem Hafen in Mecklenburg-Vorpommern in Dienst stellten.“ Der neue, vollständig eigenfinanzierte Umschlagkran wird nicht nur in Erwartung weiter wachsender Gütermengen benötigt, sondern auch, weil zum Beispiel die Schiffe größer werden.

Im Investitionsplan für 2018 ist darüber hinaus auch ein weiteres Zwei-Wege-Fahrzeug zur Absicherung der internen Rangier- und Zugbildungsprozesse vorgesehen. Jurrat: „Für das laufende Jahr planen wir insgesamt 4,7 Millionen Euro für die Infrastrukturerneuerung sowie gut 2,6 Millionen Euro für Suprastruktur-Bestandteile.“

Und auch das findet sich auf der Agenda: Die Planungen zur Errichtung einer Vielzweckhalle, in der witterungsempfindliche Güter zwischengelagert werden können, werden vorangetrieben. Das Gebäude soll im Betriebsteil Frankenhafen entstehen.

Für das laufende Jahr erwartet Jurrat weiteren Rückenwind für das Umschlaggeschäft. Auf der anderen Seite sei es derzeit aber noch zu früh, um hier eine genaue Aussage zu treffen, so Jurrat. EHA

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