Stralsund bleibt attraktiv für Flusskreuzer

Premium-Liegeplatz für Flusskreuzer: das markante Ozeaneum und die alte „Gorch Fock“, Foto: Hafen Stralsund
Für den vorpommerschen Ostseehafen Stralsund spielt die Flusskreuzfahrt weiter eine wichtige Rolle.
Das unterstreicht Sören Jurrat, Geschäftsführer der SWS Seehafen Stralsund GmbH. „Mit 108 Anläufen und rund 14.900 Passagieren konnten wir im vergangenen Jahr die führende Rolle in diesem Marktsegment behaupten“, sagte er dem THB.
Die Flussschiffe der verschiedenen Anbieter sind dabei vor allem auf der Oder, bis hin ins polnische Breslau, aber auch nach Berlin sowie in den reizvollen Bodden-Zonen unterwegs.
Der Gesamtumschlag des Hafens pendelte sich im Berichtsjahr auf rund 1,8 Millionen Tonnen ein. Jurrat: „Das war das zweitbeste Umschlagresultat nach dem bisherigen Spitzenjahr 2012, als über unseren Hafen rund 1,9 Millionen Tonnen bewegt wurden.“
Hinsichtlich der Güterartenstruktur bot sich 2015 dieses Bild: Schüttgüter dominierten mit einem Anteil von rund 96 Prozent (2014: 95 Prozent), während der Rest auf konventionelles Stückgut entfiel.
Zu den mengenmäßig bedeutendsten Einzelposten gehörte im vergangenen Jahr Gips. Mit fast 700.000 Tonnen wurde der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2012 um gut 50.000 Tonnen übertroffen. Im Vergleich zu 2014 betrug das Mengenplus bei Gips gut 20 Prozent.
Seit Aufnahme der Exportverschiffungen von sogenannten synthetischen Gipsen im Jahr 2000 weist die Mengenentwicklung bei diesem Ladungsgut stetig nach oben. Die Exportquote von Gips über Stralsund liegt inzwischen bei 77 Prozent, was nochmals drei Prozent mehr bedeutet als 2014.
Für Jurrat ist es zudem bedeutsam, dass Stralsund im Seehafenhinterlandverkehr auf einen Verkehrsträgermix setzt. Die Bahn spielt dabei eine wichtige Rolle, was sich in einer positiven Entwicklung zum Beispiel der abgefertigten Waggons widerspiegelt. Jurrat: „Es ist daher wichtig, dass die Gleis infrastruktur weiter ausgebaut wird.“
Bei den Güterarten standen auch die Einfuhren von Stahl- und Walzwerkserzeugnissen unter einem positiven Vorzeichen (plus 26 Prozent im Vergleich zu 2014). Die Ausfuhren von Holz legten im Berichtsjahr um vier Prozent zu. „Auf stabilem Niveau“ verlief der Umschlag von Düngemitteln, von Materialien für die Kraftwerkswirtschaft sowie von temperaturgeführten Gütern.
„Schwierig“ gestaltet sich nach Jurrats Einschätzung der Export von Agrarerzeugnissen über Stralsund. Eine Erklärung dafür: Entsprechende Ladungspakete wanderten aufgrund der Einsatzmöglichkeiten von größerer Tonnage nach Rostock ab. Es ging dabei um Mengen, die vor allem für Kunden aus dem vorderasiatischen und arabischen Raum bestimmt waren. EHA