Speicherstadt mit UNESCO-Titel geadelt
Sie waren als „normale“ Lagerhäuser für Kaffee, Tabak und viele weitere Güter gebaut worden: die Gebäude der Speicherstadt in Hamburg.
Seit Sonntag ist das einmalige Backstein-Ensemble zusammen mit dem Chile-Haus (Baujahr: 1922 bis 1924) mit dem Titel „UNESCO Weltkulturerbe“ geadelt worden.
Für Deutschlands größten Seehafen ist es die erste Auszeichnung dieser Art. Dabei werden die einstigen, mehrheitlich zwischen 1883 und 1888 gebauten Speicher und Kontorhäuser längst nicht mehr in ihrer Gesamtheit als Lager genutzt, sondern erfahren seit den ausgehenden 1990er Jahren und der Umsetzung des Projektes HafenCity forciert eine schrittweise Umnutzung in der Substanz, die die Bombardements des Zweiten Weltkriegs überstanden hatte. So ist heute auch die Hamburg Port Authority (HPA) in ehemaligen Speichern untergebracht. Damit nicht genug: Die weltweit größte Modelleisenbahnanlage im Maßstab HO, „Das Miniatur-Wunderland“, nutzt gleich mehrere Speicherblöcke.
Für Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) bietet der jetzt verliehene Titel „große Chancen, Hamburg auch kulturell international noch bekannter zu machen“. Auch bei der Hafen und Logistik AG (HHLA), deren Stammsitz Bei St. Annen1 zu den ausdrucksstärksten Solitären des Backstein-Gesamtkunstwerkes gehört, freut man sich: „Das bestätigt uns in unserer Strategie, das Quartier Speicherstadt unter Wahrung des historischen und kulturellen Erbes weiter zu entwickeln und damit langfristig zu erhalten. Denn die Speicherstadt ist keine Museumslandschaft, sondern ein lebendiges Innenstadtquartier, das sich permanent wandelt“, so Dr. Roland Lappin, HHLA-Vorstand Immobilien und Finanzen. EHA