Rückenwind für Westhäfen
Der Hafen Rotterdam profitiert immer eindeutiger von der rasant wachsenden Flotte an Großcontainerschiffen jenseits der 12 000-TEU-Grenze.
Darauf weist Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam (HbR), in einem Kommentar zu den jetzt vorgelegten Umschlagzahlen für das erste Quartal hin. Zeitgleich mit dem Maashafen präsentierte auch die Nummer zwei in Europa, Antwerpen, ihr Quartalsergebnis. Knapp 200 Kilometer landeinwärts, in dem für die Westhäfen wichtigen Duisburg, wurden gestern die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr auf den Tisch gelegt.
Rotterdam weist für den Zeitraum Januar bis März einen Gesamtumschlag von rund 116,8 Millionen Tonnen aus, ein Plus von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Entwicklung bei den Gütersegmenten verlief jedoch uneinheitlich: Während der Umschlag von trockenem Bulk um 5,1 Prozent auf 21,9 Millionen Tonnen zurückging, weist die Kurve bei der Flüssig ladung steil nach oben: 56,5 Millionen Tonnen entsprechen einem Mengenplus von 14,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wichtige Impulse gingen dabei vom Rohölumschlag aus, der um 6,9 Prozent auf 25,5 Millionen Tonnen anstieg. Allein in den ersten drei Monaten verließen 26 mit Schweröl voll beladene Supertanker Rotterdam mit Ziel Asien.
Der Containerumschlag entwickelte sich ebenfalls positiv: Auf Gewichtsbasis kam der Maashafen auf gut 32 Millionen Tonnen (plus 5,1 Prozent), auf TEU-Grundlage weist der HbR 3,1 Millionen Standard einheiten aus (plus 7,6 Prozent). Bei den Großcontainerschiffen profitiert Rotterdam zunehmend zweifach pro Reise: als erster Löschhafen und als letzter Ladehafen am Kontinent dank seiner optimalen Tiefgangsbedingungen. HbR-Chef Castelein ist daher zuversichtlich, dass die neuen, in den kommenden Monaten schrittweise ans Netz gehenden Containerterminals auf der Maasebene sehr schnell ihren Nutzwert entfalten werden.
Auch in Antwerpen ist man mit dem ersten Quartal zufrieden, hütet sich aber davor, von dieser Entwicklung gleich auf das ganze Jahr zu schließen. Weiterhin seien die Märkte „sehr volatil“, so der Städtische Hafenbetrieb Antwerpen. Rund 51 Millionen Tonnen (plus 5,9 Prozent) konnten beim Gesamtumschlag verzeichnet werden. Der Containerumschlag erreichte 28,2 Millionen Tonnen (plus 8,5 Prozent), während das TEU-Aufkommen bei 2,6 Millionen TEU (plus 9,5 Prozent) lag.
Für Duisburg weist die duis port-Gruppe für 2014 auf ihren Anlagen einen Umschlag von 65 Millionen Tonnen aus (2013: 62 Millionen Tonnen). Der Gesamtstandort kam jedoch auf rund 131 Millionen Tonnen nach 123 Millionen Tonnen 2013. EHA