„Peking“ erreicht ihr Etappenziel

Ziel erreicht: Montag um 19.20 Uhr machte die „Peking“ nach 88 Jahren wieder in Hamburg fest. Jetzt liegt der legendäre Viermaster am Hafenmuseum im Hansahafen, Foto: Timo Jann

40 Jahre lag die „Peking“ in New York, hier im Jahr 2011 am Pier 17, im Hintergrund Brooklyn, Foto: Stefan Braun

Die „Bleichen“ und andere Museumsschiffe fuhren im Begleitkorso mit, Foto: Timo Jann

Mit Schlepper-Assistenz erfolgte die Überführung nach Hamburg, Foto: Timo Jann

Das Löschboot „Branddirektor Westphal“ grüßte mit Wasserfontänen, Foto: Timo Jann

Carsten Brosda (rechts) und Hans-Jörg Czech Montag auf der Elbe, Foto: Timo Jann

Ein schöner Rücken: Heckansicht der „Peking“ mit goldenem Namenszug, Foto: Timo Jann

An der Kaikante im Hansahafen legte die „Peking“ vorübergehend an, Foto: Timo Jann
Wer am Dienstag im Hamburger Hafen unterwegs war, konnte sie weithin sehen: Die gelb leuchtenden Masten des Segelschiffes „Peking“. Der 115 Meter lange Viermaster hatte nach eindrucksvoller Überführung von der Peters Werft in Wewelsfelth kommend am Montag um 19.20 Uhr am Hafenmuseum im Hansahafen festgemacht. Dort wird er jetzt als Besucherattraktion klargemacht, solange dürfen noch keine Gäste an Bord. Perspektivisch soll er das schwimmende Wahrzeichen des geplanten Deutschen Hafenmuseums werden.
Hunderte Boote und Schiffe – darunter die „Bleichen“, die „Scharhörn“, die „Elbe 3“ und die „Stettin“ aus dem Museumshafen Oevelgönne – mit maritimen Fans hatten die 1911 bei Blohm + Voss gebaute „Peking“ auf ihrem Weg begleitet. „Es ist ein tolles Gefühl, dass so viele Menschen die Begeisterung für die ‚Peking‘ mit uns teilen“, schwärmte Prof. Dr. Hans-Jörg Czech, Direktor und Vorstand der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH), die die „Peking“ nach dem Abschluss der dreijährigen Sanierung jetzt von der Stiftung Hamburg Maritim (SHM) übernommen hat.
„Als Ausstellungsstück des Deutschen Hafenmuseums wird die ‚Peking‘ ein Wahrzeichen auch für den neuen Stadtteil am Grasbrook sein. Das Schiff steht für den globalisierten Handel, der auch vom Hamburger Hafen ausgehend die ganze Welt verändert hat. Das Deutsche Hafenmuseum wird mit der ‚Peking‘ ein Ort sein, an dem wir den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Auswirkungen der Globalisierung nachspüren können“, sagte Dr. Carsten Brosda, Hamburgs Kultursenator, während des Einlaufens. Das Löschboot „Branddirektor Westphal“ fuhr Fontänen spritzend vor.
88 Jahre nachdem die „Peking“ zum letzten Mal im Hamburger Hafen ausgelaufen war, kehrte sie nun als Leitobjekt des künftigen Deutschen Hafenmuseums in neuem Glanz restauriert zurück. „Der Viermaster ‚Peking‘ ist ein herausragendes Beispiel deutscher Schiffsbaukunst“, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Ihre Behörde förderte die Sanierung und Herrichtung des Viermasters mit 38,5 Millionen Euro. Nach einer Geschichte auf den Weltmeeren – die Besatzung umrundete 34 Mal Kap Horn – hat er nun seinen Heimathafen wieder. Zwischenzeitlich lag er als Schulschiff „Arethusa“ in England und wieder in „Peking“ benannt als Museumsschiff in New York. Dort übernahm ihn 2017 die SHM in marodem Zustand und brachte ihn zurück nach Deutschland.
Der Bund fördert auch den Bau des Deutschen Hafenmuseums mit 150 Millionen Euro. „Mit seinem Glanzstück, der ‚Peking‘, wird dieses Hafenmuseum über die maritime Geschichte Deutschlands informieren und Menschen aus der ganzen Welt anziehen“, ist Monika Grütters überzeugt. Mit den Bundesmitteln werden sowohl der Museumsneubau als auch die Aufwertung und die adäquate Ausstattung des zweiten Museumsstandortes im Schuppen 50A am Hansahafen realisiert. tja