Millionen-Strafe gegen Hafenschlepper

Die Schlepperfirmen in deutschen Häfen haben sich über viele Jahre den Markt aufgeteilt und müssen deshalb eine hohe Strafe zahlen.

Gegen die Schleppreedereien Fairplay, Bugsier und Petersen&Alpers sind Bußgelder in Höhe von 13 Millionen Euro verhängt worden, teilte das Bundeskartellamt am Montag in Bonn mit.

Gegen die ebenfalls beteiligte Schleppreederei Lütgens&Reimers verzichtete das Kartellamt auf ein Bußgeld, weil sie das Kartell aufgedeckt habe. Gegen ein weiteres Unternehmen laufen die Ermittlungen noch und eine beteiligte Schleppreederei ist nicht mehr am Markt aktiv.

„Unsere Ermittlungen haben ergeben, dass die Hafenschlepper-Unternehmen spätestens seit dem Jahr 2002 bis mindestens 2013 Umsätze und Aufträge in mehreren deutschen Häfen untereinander aufgeteilt haben“, sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt. „Dazu wurden auf Umsätzen basierende Quoten festgelegt, an denen sich die Unternehmen in der Folge orientierten, um sich die Aufträge gegenseitig zuzuweisen.“

Die Quoten wurden 2000/2001 festgelegt, nachdem niederländische Hafenschleppredereien ihre Tätigkeit auf der Elbe und Weser aufgenommen hatten. An der Quotenaufteilung waren sämtliche im jeweiligen Hafen bedeutende Schleppreedereien beteiligt. Da die Absprache auch niederländische Unternehmen betraf, hat das Bundeskartellamt in diesem Fall eng mit der niederländischen Wettbewerbsbehörde kooperiert.

Zwei der Bußgeldbescheide sind bereits rechtskräftig. Gegen den dritten Bescheid kann noch Einspruch eingelegt werden, über den das Oberlandesgericht Düsseldorf entscheiden würde.

Erst am 13. November 2017 hatte Fairplay die Übernahme des Konkurrenten Bugsier bekannt gegeben. Der Fusionsprozess war wenige Tagen zuvor abgeschlossen worden, so Fairplay-Geschäftsführer Walter Collet. Damit entsteht an den europäischen Küsten ein Hafenunternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 200 Millionen Euro. FBi/dpa

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