Marseille plant LNG-Versorgung

Kreuzfahrtschiffe in Marseille sollen künftig vor Ort mit LNG versorgt werden, Foto: Port of Marseille
Der französische Hafen Marseille Fos positioniert sich als Bunkerstandort für verflüssigtes Erdgas (LNG). In naher Zukunft soll dort eine funktionsfähige Versorgungsinfrastruktur entstehen, wie der Hafenbetreiber Port of Marseille Fos jetzt mitteilte. Ein entsprechender Masterplan liege vor.
Ende 2017 sei am Standort eine Arbeitsgruppe gegründet worden, die den Einsatz von LNG als Schiffstreibstoff bewerten sowie Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit einer Bunkerlogistik prüfen sollte. Das Ergebnis: LNG sei vor dem Hintergrund umwelttechnischer Herausforderungen eine „direkte Alternative für die maritime Industrie“ und wirtschaftlich „sehr wettbewerbsfähig“.
In Zusammenarbeit unter anderem mit Reedereien, den beiden LNG-Terminalbetreibern vor Ort (Elengy und Fosmax LNG) und dem Lieferanten Total Marine Fuels Global Solutions seien dann zwei konkrete Maßnahmen erarbeitet worden, so der Hafenbetreiber.
Das Fundament für LNG-Bunkering in Marseille sollen Tank-Lkw bilden. Die würden vor allem Fährschiffe bedienen und eine grundsätzliche Verfügbarkeit des Treibstoffs sicherstellen. Hinzu kommen Bunkerschiffe – „eines oder mehrere“, heißt es zunächst – die im Hafen stationiert würden. Sie sollen primär Kreuzfahrt-, Fähr- und Containerschiffe mit LNG versorgen.
Der Plan sehe auch den Ausbau der Kapazitäten vor Ort vor. Fosmax LNG werde in den bestehenden Fos Cavaou Terminal investieren, damit dort planmäßig ab Sommer 2019 auch kleine Flüssiggas-Carrier abgefertigt werden können. Elengy prüfe derweil die Erweiterung des Fos Tonkin Terminals ab 2021.
Der Port of Marseille Fos gibt sich mit den Ergebnissen der Arbeitsgruppe zufrieden. So würde ein „vollständiger und nachhaltiger Wirtschaftssektor“ geschaffen, der die Schadstoffemissionen in der Region reduzieren soll.
Nach Angaben der Hafenbehörde schlug Marseille Fos im Gesamtjahr 2017 rund 80 Millionen Tonnen um, darunter knapp 1,4 Millionen TEU. Hinzu kamen knapp 1,5 Millionen Kreuzfahrtpassagiere. Für das laufende Jahr sei mit rund 1,7 Millionen Fahrgästen zu rechnen. ger