Lübecks Hafenfirmen warnen vor negativer „Sogwirkung“
Die Hafen- und Logistikwirtschaft im weiterhin umschlagstärksten deutschen Ostseehafen Lübeck sorgt sich um die mittel- und langfristige Attraktivität des Standortes.
Auslöser dafür ist die aktuelle Entscheidung schwedischer Papierhersteller zu Lasten der ortsbestimmenden Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) und zugunsten des Kieler Hafens (THB 26. Juni 2015). In einer gemeinsamen, am Freitag veröffentlichten Erklärung bedauern der UVL (Unternehmensverband Logistik Schleswig-Holstein e.V.), der Verein Lübecker Spediteure e.V. (VLS) sowie die Vereinigung Lübecker Schiffsmakler und Schiffsagenten e.V. (VLSS)die Entscheidung der Papierkonzerne SCA/Iggesund. Zugleich warnen sie vor dem Hintergrund der ausgeprägten Vernetzung der Unternehmen innerhalb eines Hafen- und Logistik- standortes vor einer negativen „Sogwirkung“. Der ab Mitte 2016 wirkende Ladungswegfall bedeute nämlich nicht nur den Wegfall von Arbeitsplätzen bei der LHG. Auch die nachfolgende örtliche Logistikwirtschaft ist hiervon stark betroffen. Speditionen, Logistikzentren und Schiffsmakler beispielsweise seien „direkt und indirekt von jeder Tonne wegfallender Ladung betroffen und werden ihrerseits auf die Entwicklungen mit Arbeitsplatzreduzierungen und Verlagerungen reagieren müssen“, so die Verbände. Und das, obwohl die vielen privaten Unternehmen durch zuverlässige, qualitativ hochwertige Arbeit bislang überzeugen konnten. Die Verbände erinnern daran, dass gerade die vielen Arbeitskonflikte bei der LHG mit Ver.di dem Image des Standortes nachhaltig geschadet haben. EHA