Lübeck: Maßarbeit mit Massengut-Riesen

Dass die Lübecker Häfen auf einen breiten Gütermix setzen, zeigte sich jetzt auf besonders beeindruckende Art und Weise.

Denn mit dem unter Malta-Flagge fahrenden, 2011 in China gebauten Bulk Carrier „Woolloomooloo“ (IMO 9584499) hatte in der vergangenen Woche ein für Lübecker Verhältnisse wahrer Schiffsgigant die Hafen-Gruppe an der Trave angesteuert. Der Carrier gehört der Reederei TMS-Bulkers aus Griechenland. Sein Name leitet sich von einem Vorort der australischen Hafenstadt Sydney ab.

Der ab Amsterdam versegelnde, 76.064 tdw tragende Massengutfrachter hatte Kurs auf Lübeck auch über den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) genommen. Für die verkehrsreichste künstliche Wasserstraße der Welt stellte der 225 Meter lange und gut 32,20 Meter breite Bulker ebenfalls eine Besonderheit dar. Er reiht sich mit seinen Abmessungen in die kleine Gruppe der „größten“ auf dem NOK registrieren Schiffe ein.

Im Verlauf seiner Kanalpassage wurde die „Woolloomooloo“ vom Schlepper „Bugsier 15“ assistiert.

Schlepperassistenz

Die gesamte operative Betreuung des Frachters lag in den Händen der Schiffsmaklerfirma Meerpahl Meyer. Die 1978 gegründete Firma mit Stammsitz Hamburg hat weitere Niederlassungen in Lübeck und Rostock sowie den polnischen Standorten Stettin und Zoppot. Für die NOK-Passage wurde zudem noch Sartori & Berger aus Kiel mit einbezogen. Ziel des Bulkers war in Lübeck der citynahe ATR-Terminal im Vorwerker Hafen am dortigen Silokai.

Für die Anreise zum Umschlagterminal über die Trave benötigte der mit 41.254 BRZ vermessene Frachter rund drei Stunden. Aufgrund seiner Größe und technischen Abmessungen sowie den vorherrschenden Fahrwasserbegrenzungen wurde der Frachter von insgesamt drei Schleppern eskortiert. Außer dem seit Jahresbeginn in Lübeck beheimateten Schlepper „Arion“ der niederländischen Schleppreederei ISKES Towage & Salvage aus Ijmuiden (THB 9.Januar 2017) waren auch noch die Schlepper „Kiel“ und „Holtenau“ der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel mbH (SFK) mitverpflichtet worden.

In Lübeck übernahm der Bulker eine 35.200 Tonnen Gerste umfassende Teilladung für ATR Landhandel. Deren Stammsitz befindet sich in Ratzeburg. Nach der Beladung am ATR-Terminal im Vorwerker Hafen ist Rostock der nächste Zielhafen, wo es bei Redaktionsschluss abhängig von den Witterungsbedingungen während des Beladungsvorgangs, für den heutigen Montag avisiert ist.

Ziel: Saudi-Arabien

Im dortigen Überseehafen soll der Bulker weitere 35.000 Tonnen Gerste übernehmen. Die Gesamtladung ist für Saudi-Arabien bestimmt.

Für die Abfahrt von Lübeck über die Trave in die Ostsee sind nur zwei Schlepper vonnöten, da der Frachter mit dem Bug bereits seewärts weist. Erst im Januar hatte die unter Marshal-Islands fahrende, mit 40.014 BRZ vermessene und 76.801 tdw tragende „Kavo Manali“ (IMO 9294472 ) ebenfalls an diesem Umschlagterminal festgemacht. EHA/FB/BP

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