Kranführer stirbt bei Unfall

Schlepper drücken die „Maersk Karachi“ an die Kaje, Fotos: Scheer

Kran und Schiff ineinander verkeilt
Nach dem tragischen Unfall mit einer Containerbrücke am NTB-Containerterminal in Bremerhaven, bei dem ein Kranführer ums Leben kam, war die Unglücksstelle zunächst weiterhin ungesichert. Es bestehe nach wie vor die Gefahr, dass Metallteile herabstürzen können, teilte ein Sprecher der Polizei in Bremerhaven am Freitag mit.
Der Containerkran und die „Maersk Karachi“ seien noch ineinander verkeilt. Die Bergung werde vermutlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen, sagte Bremens Häfensenator Martin Günthner (SPD) nach der Besichtigung des Unfallortes. Die Unglücksstelle wurde weiterhin provisorisch von Schleppern gesichert. Ein Peilschiff sollte außerdem feststellen, ob auch Trümmer in die Weser gestürzt sind. Der entstandene Sachschaden geht ersten Schätzungen zufolge in die Millionen.
Noch ist unklar, was alles beschädigt wurde. Die Hafenfirma NTB hat nach dem Unfall acht der insgesamt 17 Containerbrücken vorläufig stillgelegt. Sie sollen von Gutachtern auf eventuelle Schwachstellen und Sicherheitsmängel hin untersucht werden. Wann sie wieder freigegeben werden können, sei derzeit noch nicht absehbar.
Schiffe werden umgeroutet
Der Hafen wurde für den Containerverkehr komplett gesperrt. Soweit möglich wurden die Schiffe nach Wilhelmshaven umgeroutet. Auf der Weser durften Schiffe nur mit geringer Geschwindigkeit vorbeifahren, um nicht zu hohe Wellen zu erzeugen.
In der Nacht zum Donnerstag war ein Kranausleger einer Containerbrücke auf die „Maersk Karachi (IMO 9162215) gestürzt, die von Tilbury kommend nach Wilhelmshaven fahren sollte. Ein 52-jähriger Kranführer kam bei dem Sturz aus 50 Metern Höhe ums Leben.
Im Februar 2014 war ein Schiff an der Stromkaje in Bremerhaven mit dem Ausleger einer Containerbrücke kollidiert. Dabei wurden insgesamt drei Brücken beschädigt. Laut NTB-Geschäftsführer Jan Gelderland soll es aber keinen Zusammenhang mit dem tödlichen Unfall geben. An der jetzt betroffenen Brücke sei damals wegen eines gerissenen Kabels lediglich der Strom ausgefallen, so Gelderland im Norddeutschen Rundfunk. Eine Berührung habe es damals aber nicht gegeben. pk