Jetzt klappt‘s auch mit dem Bahnverkehr
Sie stellt eine der bedeutendsten Infrastrukturprojekte der Hamburg Port Authority (HPA) der zurückliegenden zehn Jahre dar: die neue Retheklappbrücke.
Am Freitag konnte jetzt auch das bewegliche Eisenbahnmodul offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Für die parallel verlaufende Straßenbrücke erfolgte die Verkehrsfreigabe bereits Mitte 2016. Das rund am Ende rund 194 Millionen Euro teure Gesamtbauwerk aus Straßen- und Schienen-Modul gehört damit zu den größten kombinierten Klappbrücken in Europa. Es entstand ab 2011 parallel zur Rethehubbrücke, die als kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke 1934 in Betrieb genommen wurde. Sie überstand den 2. Weltkrieg teilbeschädigt und war gerade seit Beginn des neuen Jahrhunderts einer zunehmenden Verkehrsbelastung ausgesetzt. Letzteres auch ein Ergebnis des allgemeinen Gütermengenwachstum im Hamburger Hafen.
Durch die Trennung in einen Straßen- und einen Schienenbereich gibt es keine Verkehrsbehinderungen mehr. Das war im Fall der alten Rethehubbrücke sehr wohl so, weil im Fall von Zugpassagen die Brücke für den Straßenverkehr gesperrt werden musste. Die Klappbrücken-Konstruktion über die Rethe ist ein wichtiges Scharnierstück für die Verkehrsinfrastruktur auf dem Südufer, also den Bereichen „Hohe Schaar“ und Neuhof. Hier schließt sich beispielsweise auch der wichtige Rangierbahnhof „Hohe Schaar“, den die HPA in den zurückliegenden Jahren umfassend modernisierte.
Die am Freitag erfolgte Passage des ersten Güterzuges begleiteten Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) gemeinsam mit HPA-Chef Jens Meier und zahlreichen Medienvertretern an Bord des Hafenfahrgastschiffes „Commodore“. Horch sagte, für ihn sei die Verkehrsfreigabe so etwas „wie ein kleines, vorgezogenes Weihnachtsgeschenk“. Und weiter sagte er: „Diese Klappbrücke ist eine ingenieurstechnische Meisterleistung.“ HPA-Chef Meier hob die Bedeutung der getrennten Verkehrswege hervor: „Straße und Bahn werden sich zukünftig nicht mehr behindern. Somit erwarten wir spürbar weniger Staus auf den Straßen im Hafen.“
Indes hatte sich die Inbetriebnahme des Eisenbahnmoduls in den beiden zurückliegenden Jahren wiederholt verzögert – aus verschiedenen Gründen. In der Summe trug das auch dazu bei, dass sich die Baukosten für das Brückenduo mehr als verdoppelt hatten: von ursprünglich 95 Millionen Euro war zunächst die Rede.Die weiteren Planungen im Bereich Rethe sehen vor, dass die 83 Jahre alte Hubbrücke abgerissen werden soll. Diese arbeiten beginnen ab dem Frühjahr 2018. EHA