„Ja“ zu LHG-Restrukturierung

Große Erleichterung in Lübeck: „Wir können optimistisch nach vorne schauen“, kommentierte Prof.Dr. Sebastian Jürgens, LHG-Chef, das mehrheitliche „Ja“ der Mitarbeiter der Lübecker Hafengesellschaft (LHG) zu einem umfassenden Restrukturierungsplan in dem Traditionsunternehmen.

Die Einigung erfolgte am Dienstagabend auf einer Mitarbeiterversammlung des mit Abstand größten Hafen- und Logistikdienstleisters in der Trave-Stadt. Die Bemühungen um die Neuausrichtung des als Folge von bedeutenden Ladungsverlusten in Schieflage geratenen Unternehmens erstreckten sich über viele Monate. Die Beschäftigten erklärten sich im Besonderen zu Einschnitten bei der Bezahlung und zu flexibleren Arbeitszeiten bereit, wie Karl-Heinz Pliete, Fachbereichsleiter Verkehr der Gewerkschaft Verdi Nord, am Dienstagabend ergänzend mitteilte. Die LHG-Mitarbeiter verzichten seinen Angaben zufolge bis 2022 auf Lohnzahlungen im Umfang von rund 17 Millionen Euro. Laut Pliete stimmten 60 Prozent der Verdi-Mitglieder dem Sanierungsbeitrag zu. Die Tarifkommission der LHG stimmte daraufhin für die Annahme der Verträge.

Der Restrukturierungstarifvertrag regelt fest geschriebene Lohnerhöhungen bis 2022 sowie den Verzicht auf Zulagen und Sonderzahlungen. Im Gegenzug sind während der Laufzeit betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. „Die Frage der Flexibilisierung der Arbeitszeit ist dabei eine besondere Last, die die Mitglieder nur unter großen Bedenken bereit waren zu übernehmen“, betonte Pliete. Man erwarte jetzt, dass die Gesellschafter ihren Beitrag zur Sanierung erbringen.

LHG-Chef Jürgens erklärte, dass „nach jahrelangem Tarifstreit und zuletzt monatelangen Diskussionen über die Sanierung des Unternehmens“ nunmehr wieder Ruhe im Hafen einkehre. Jürgens weiter: „Die gemeinsamen Anstrengungen haben sich gelohnt, was sich auch in dem breiten Konsens aller Beteiligten widerspiegelt.“ Die LHG sei damit „wieder auf Kurs“. Die notwendigen Kostenentlastungen würden die Wettbewerbsfähigkeit der LHG stärken, „während die langfristige Tariflaufzeit bis 2022 dem Unternehmen größere Beweglichkeit am Markt und damit erhöhte Attraktivität für Kunden verschafft“. Und er setzte hinzu: „Kein anderer Hafenbetrieb verfügt über eine derart lange Tarifbindung.“ Insgesamt erhalte das Unternehmen durch die Vereinbarungen nunmehr Planungssicherheit und eine klare Zukunftsperspektive.

Die 1934 gegründete LHG zählt aktuell mehr als 700 Mitarbeiter und betreibt mehrere Terminals im Hafen Lübeck. EHA/dpa

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