J.-Müller-Gruppe drängt auf Weservertiefung

Die das Umschlaggeschäft im Hafen Brake maßgeblich prägende J.-Müller-Gruppe drängt auf die nach wie vor nicht vollzogene Vertiefung der Unterweser.

Wie der mittelständische Hafen- und Logistikdienstleister gestern mitteilte, stößt der Hafen an die Grenzen weiteren Wachstums aufgrund der fehlenden Weseranpassung. Dabei verspürt der Standort weiterhin kräftigen Rückenwind, auch weil die bisherigen erheblichen Investitionen in neue Infra- und auch Suprastruktur Wirkung zeigen und vom Markt gut angenommen werden. Unter den niedersächsischen Häfen erzielte Brake im Jahr 2014 ein besonders kräftiges Gütermengenwachstum im Seeverkehr. Mit 6,3 Millionen Tonnen gingen gut elf Prozent mehr Güter über die Kaikanten des Universalhafens als im Vorjahr. Die Unternehmensgruppe, die auch Hafeneinrichtungen im Bremer Holz- und Fabrikenhafen betreibt, spricht von einem bewegten Jahr 2014.

Im Agrarbereich als einer der tragenden Säulen verbesserte sich der Umschlag von Getreide und Futtermitteln im Seeverkehr gegenüber 2013 um gut 24 Prozent auf 3,4 Millionen Tonnen. Der Wermutstropfen: Mit dieser Menge wurde zugleich die Kapazitätsgrenze der zur Verfügung stehenden Kaifront für den Agrarbereich erkennbar. Allerdings: Eine Verbesserung zeichnet sich mittelfristig ab. Denn die Einrichtung eines zweiten Großschiffsliegeplatzes durch die Infrastrukturgesellschaft Niedersachsen Ports ist beschlossene Sache. Das Großprojekt, das noch in diesem Jahr in die Umsetzung gehen soll, stärkt die Position des Agrarlogistikstandortes Brake im Markt und hilft die gestiegenen Kundenanforderungen zu erfüllen, ist Thomas Bielefeld, Geschäftsführer des J. Müller Agri Terminals, überzeugt. Das gute Umschlagergebnis des Berichtsjahres ist nach Unternehmensangaben im Wesentlichen auf den Import von Getreide und Futtermitteln zurückzuführen. Denn: Der Getreideexport spiele aufgrund der fehlenden Anpassung der Unterweser erneut nur eine untergeordnete Rolle, beklagt das Unternehmen.

Der Getreide- und Futtermittelimport profitierte von Sondereffekten. Während die Wartezeiten in den Häfen von Südamerika 2013 noch bei teilweise 100 Tagen und mehr lagen, verkürzten sich diese 2014 unter anderem durch neue Abfertigungsregeln, besseres Wetter und verändertes Marktverhalten deutlich. Folge: Teilmengen, die eigentlich 2013 erwartet wurden, kamen zur planmäßigen Menge für 2014 noch hinzu.

Die Fertigstellung des neuen, bis zu 47 000 Tonnen fassenden Silos zum Ende des Jahres 2013 und seine vollständige Inbetriebnahme 2014 waren für die Bewältigung des Mengenvolumens ein sehr wichtiger Faktor, so das Unternehmen. Der Umschlag im Bereich der massenhaften Stückgüter (Breakbulk) konnte trotz eines wettbewerbsintensiven Umfeldes und schwieriger Rahmenbedingungen im Jahr 2014 leicht gesteigert werden. Der Stahlumschlag verbesserte sich mengenmäßig um 16,6 Prozent sehr erfreulich. Das wertschöpfungsintensive Windanlagengeschäft stabilisierte sich auf hohem Niveau: Rund 2850 Großkomponenten gingen über den Breakbulk Terminal in Brake.

Für das laufende Jahr plant das Unternehmen weitere 20 Millionen Euro an Investitionen in seine Anlagen. EHA

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