HHLA macht mehr Gewinn als erwartet

Nach dem heftigen Kurseinbruch der HHLA-Aktie Ende vergangener Woche gibt es jetzt überraschend gute Nachrichten.

Die Papiere der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) legten am Montag kurz nach Eröffnung der Börse wieder zu und notierten in der Spitze bei 17,93 Euro. Der Grund: Zuwächse beim Containerumschlag haben dem Unternehmen 2016 mehr Gewinn im Tagesgeschäft beschert als gedacht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg im Gesamtkonzern im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 163 Millionen Euro. Das teilte die HHLA auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Erst im November hatte der Vorstand sein Ebit-Ziel auf 150 bis 160 Millionen Euro angehoben. Der Umsatz wuchs im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, nachdem das Management bisher mit einer Stagnation gerechnet hatte.

Die HHLA begründete den höheren Gewinn mit einem starken Mengenzuwachs im Containergeschäft in der zweiten Jahreshälfte. Aufs Gesamtjahr gesehen zog der Boxenumschlag um 1,5 Prozent auf 6,7 Millionen Standardcontainer (TEU) an. Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik hielt seinen Umsatz dabei mit 1,1 Milliarden Euro stabil. Das Ebit legte hier um vier Prozent auf 147 Millionen Euro zu.

Die endgültigen Zahlen und eine Prognose für 2017 will der Vorstand wie üblich bei der Bilanzvorlage am 30. März bekannt geben.

Urteil drückt Kurs

Ende vergangener Woche war die HHLA-Aktie zeitweise um mehr als 13 Prozent abgestürzt. Auf Wochensicht betrug der Einbruch 6,9 Prozent. Ursache war das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig zur Elbvertiefung. Danach droht dem Projekt erneut eine Verzögerung. Branchenexperten gehen von zwei Jahren und mehr aus.

Die Richter verlangten Nachbesserungen bei den Planungen. Für die HHLA ist das ein herber Rückschlag, bedeutet es doch, dass die Elbvertiefung sich weiter verzögert. Dabei ist sie dringend nötig, um im Wettbewerb mit anderen Häfen bestehen zu können. Nur so können große Containerschiffe mit einem Tiefgang von bis zu 14,50 Meter den Hamburger Hafen problemlos erreichen. Derzeit können einige Frachter das nur, wenn sie nicht voll beladen sind. Zudem befürchtet Europas drittgrößter Containerumschlagplatz, dass ohne die Elbvertiefung noch mehr Schiffe nach Rotterdam oder Antwerpen ausweichen.

Die Hamburger Containerterminals verzeichneten aufgrund von Mengenzuwächsen im zweiten Halbjahr einen um 1,1 Prozent höheren Containerumschlag von 6,4 Millionen TEU. Das abgefertigte Volumen am Terminal Odessa erhöhte sich sogar deutlich um 10,6 Prozent auf 0,3 Millionen TEU.

Plus bei Bahngesellschaften

Der Containertransport der HHLA-Intermodalgesellschaften übertraf mit 1,4 Millionen TEU das Vorjahresvolumen um 6,8 Prozent. Dabei konnten insbesondere die HHLA-Bahngesellschaften ihr Transportvolumen im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 1,1 Millionen TEU steigern. Auch der Straßentransport legte im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent leicht zu. FBi

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