HHLA macht CTT fit für XXL-Frachter

Der in Hamburg im Bereich des ehemaligen Mittleren Freihafens gelegene Container Terminal Tollerort (CTT) erfährt eine messbare Leistungssteigerung.

Wie die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) am Montag ankündigte, wird das Unternehmen den CTT mit zunächst zwei neuen Containerbrücken ausrüsten, die optimal auf die Abfertigung von Großcontainerschiffen mit bis zu 20 000 TEU zugeschnitten sind. Das heißt, die neuen, jeweils 1500 Tonnen wiegenden Brücken verfügen über eine Auslegerlänge von 74 Metern und eine Hubhöhe von 51,5 Metern über der Kaimauer. Damit überspannen sie Containerfrachter, deren Laderäume bis zu 24 Boxen nebeneinander stapeln können. Die Brücken werden zudem im bereits bewährten Twin-Betrieb geführt, bei dem zwei kleine Container gleichzeitig gelöscht beziehungsweise geladen werden können. Jede Brücke hat eine maximale Nutzlast von 63 Tonnen. Ergänzend zu den beiden Festbestellungen hat die HHLA noch eine Option über drei baugleiche Umschlagbrücken vertraglich vereinbart. Wann von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht werden soll, steht aber noch nicht fest, so ein Unternehmenssprecher auf THB-Anfrage.

Ungenannt bleibt derzeit auch der Liefertermin für die beiden Festbestellungen. Aus Hafenkreisen war jedoch zu erfahren, dass mit einer Auslieferung im Zeitraum 2016/2017 zu rechnen ist. Stillschweigen herrschte ebenfalls über den Kaufpreis. Mit allen drei Terminals verfügt die HHLA aktuell über 57 Containerbrücken, davon zwölf auf dem CTT.

Lieferant des neuen Brücken-Duos für diesen Terminal ist dabei nicht der chinesische Weltmarktführer ZPMC, der noch in der vergangenen Woche einen Auftrag über die Lieferung von drei Containerbrücken für den Container Terminal Burchardkai (CTB) der HHLA erhalten hatte, sondern das Unternehmen Liebherr. Der Industriekonzern baut zwar bereits seit vielen Jahren auch Containerbrücken, ist allerdings vor allem mit seinen Mobilkranen und Spezialkranen für Offshore-Schiffe zu einem Begriff geworden. Wichtige Fertigungsstätten für Hafen- und Schiffsausrüstung ist neben Rostock auch das irische Killarney, wo seit 1958 ein eigenes Produktionswerk steht. Der CTT ist der kleinste Terminal unter den drei HHLA-Umschlaganlagen in Hamburg, deren Flaggschiff weiterhin der CTB ist. Wie dort erfolgt der Umschlag auf dem CTT mit Van-Carriern, während am Container Terminal Altenwerder (CTA), der jüngsten Anlage (Inbetriebnahme 2002), der Containerumschlag automa-tisch erfolgt.

Der CTT wurde seit Mitte der vergangenen Dekade umfassend umgestaltet und in seinem Leistungsvermögen gesteigert. Dabei entstanden auch technische Innovationen, die in der Fachwelt für großes Interesse sorgten: Um die begrenzten Flächen optimal zu nutzen, wurde beispielsweise die Schienenbahn für die drei Portalkrane, als Teil des integrierten KV-Bahnhofs, in Kurvenform verlegt.

Aktuell verändert die HPA das Layout des Terminals durch das Abtragen der sogenannten Tollerortspitze. So entsteht ein größerer Wendekreis im Vorhafen. Der Sand wird zudem zum Verfüllen eines Resthafenbeckens genutzt, so dass für den CTT neue Staufläche entsteht. EHA

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