Hapag-Lloyd streicht Hafen in Portland aus Fahrplan

Weiterer Rückschlag für den US-Pazifikhafen Portland: Mit Hapag-Lloyd verlässt eine weitere Linienreederei den Standort.

Die deutsche Reederei hat alle Anläufe in dem Hafen gestrichen. Und auch in näherer Zukunft ist wohl nicht geplant, Portland im Rahmen von Liniendiensten anzulaufen.

Die Entscheidung ist offenbar eine Reaktion auf die im Februar bekannt gegebene Einigung zwischen Terminalbetreibern und Hafenarbeitern über die künftige Tarifentwicklung und die Arbeitszeiten. Streiks und Verhandlungen hatten sich über Monate hingezogen und nahezu alle Häfen an der US-Pazifikküste weitgehend lahmgelegt. Durch „Dienst nach Vorschrift“ kam es teilweise zu Abfertigungsverzögerungen von mehreren Wochen. Als Konsequenz hatten bereits mehrere Reedereien – darunter auch Hanjin und ZIM – angekündigt, vor allem den Hafen Portland nicht mehr anzulaufen.

Für den Hafen im US-Bundesstaat Oregon ist dies ein weiterer schwerer Rückschlag. Hapag-Lloyd war mit seinem regulären Liniendienst am Columbia River für mehrere Groß- und mittelständische US-Unternehmen die direkte Verbindung von den USA nach Europa. Der Hafen in Oregon war so eine der wichtigsten Ergänzungen zu den Asien-Verkehren, die eher in den kalifornischen Pazifikhäfen angesiedelt sind.

Beobachter rechnen nun mit einer Verlagerung der Verkehre nach Kanada oder in asiatische Häfen. Dies hatten einige Reedereien schon während des Streiks angekündigt. Mehrere Ökonomen haben den volkswirtschaftlichen Schaden durch die Streiks für die USA im hohen zweistelligen Milliardenbereich angesiedelt. pk

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