Hamburg mit Spitzenposition in Europa

Während Singapur der führende maritime Standort der Welt bleibt, gilt Hamburg als Nummer eins in Europa.

Das geht aus dem kürzlich veröffentlichten Marktbericht „The Leading Maritime Capitals“ des norwegischen Beratungsunternehmens Menon Economics hervor. Der als Rangliste aufgebaute Report basiert auf einer Vielzahl objektiver Indikatoren sowie Einschätzungen von rund 250 Branchenexperten weltweit.

Singapur behält demnach auch in der nunmehr dritten Auflage des Berichts den ersten Platz. Und zwar „trotz der schlechten wirtschaftlichen Bedingungen in der konventionellen Schifffahrt und der Offshore-Indus trie“, heißt es darin. Dennoch könne der Stadtstaat durch das breit gefächerte Angebot punkten und gehöre in allen übergeordneten Kategorien – Schifffahrt, Finanzen und Recht, Technologie, Hafen und Infrastruktur sowie Attraktivität und Wettbewerb – zu den besten fünf. Sowohl die fachlichen Benchmarks als auch die Experteneinschätzung verschaffen Singapur so den ersten Rang.

Die Plätze zwei und drei gehen wie schon in den beiden Vorjahren an Hamburg und Oslo. Laut Menon wird das Rennen um die Marktführung in Europa in den kommenden Jahren aber weiter anziehen. Und auch London und Rotterdam, die jetzt auf den Rängen fünf und sechs liegen, könnten sich an die Spitze setzen. Während Oslo und London als die bedeutendsten Standorte für Finanzierung und Recht gelten, werden Rotterdam und Hamburg die größte Bedeutung für die Schifffahrt sowie offenkundige Stärken in der Hafenlogistik zugeschrieben. Antwerpen, nach Gesamtumschlag immerhin der zweitgrößte Hafen stand ort Europas, ist in der Gesamtwertung nicht unter den ersten 15 der Welt vertreten.

Nachholbedarf bei Digitalisierung

In puncto Digitalisierung fällt die Einschätzung sowohl für Hamburg als auch für Rotterdam ernüchternd aus. „Die Entwicklung wird die maritime Branche in den kommenden Jahren aufmischen“, so der Report. Am besten darauf vorbereitet seien Singapur, Oslo, Kopenhagen und London. Ähnliches gilt auch für den zukunftsgerichteten Forschungs- und Entwicklungssektor. Nach rein objektiven Faktoren steht hier Busan an der Spitze, Hamburg auf Rang sieben. Großes Vertrauen aus der Branche wird den skandinavischen Zentren Oslo und Kopenhagen entgegengebracht. „Hier haben wir Vorreiter in der Technologie und der Treibstoffeffizienz – aber die hohen Kosten der High-End-Produkte sind ein Hindernis“, wird ein Experte zitiert.

Der Blick in die Zukunft verrät: Fast 90 Prozent der Befragten sehen Singapur auch in fünf Jahren noch unter den Top 5 der führenden maritimen Zentren. Es folgen Shanghai, Oslo und London. Hamburg, auf Rang 5, erhielt hier knapp 30 Prozent der Stimmen. Für Rotterdam, Rang neun, stimmte noch rund jeder Fünfte. ger

Der vollständige Report von Menon Economics: The leading maritime capitals of the world 2017

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