Hafen Dresden setzt auf Schwergewichte

Der auch für den Hamburger Hafen wichtige Hinterland-Partnerhafen Dresden baut seine Möglichkeiten auf dem Gebiet des Schwergut- und Projekt ladungs-Umschlags weiter aus.

Im Alberthafen in Dresden-Friedrichstadt steht jetzt ein leistungsstarker Schwerlast-Mobilkran zur Verfügung. Der Kran wurde im Rahmen eines kleinen Festaktes an den Auftraggeber, die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO), übergeben. Es handelt sich dabei um ein Umschlaggerät aus der Fertigung der Liebherr-Gruppe. Das Gerät trägt die technische Bezeichnung Liebherr Raupenkran LR 1600/2. Rund fünf Millionen Euro kostet der Kran, dessen Beschaffung auch unter Inanspruchnahme des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) erfolgte. Geliefert wurde der Raupenkran durch die Firma Carl Beutlhauser Baumaschinen GmbH aus Passau. Das Unternehmen arbeitet bereits seit geraumer Zeit bei verschiedenen Projekten erfolgreich mit der SBO zusammen. Die Niederlassung Dresden ist der drittgrößte Standort der mittlerweile mit 21 Standorten in sechs Bundesländern vertretenen Firmengruppe Beutlhauser. Das Unternehmen wurde 1898 gegründet. Es wird bis Jahresende rund 285 Millionen Euro erwirtschaften. Der Raupenkran LR 1600/2 hat ein Eigengewicht von 860 Tonnen. Er kann bei elf Metern Ausladung 600 Tonnen und bei 22 Metern Ausladung 350 Tonnen umschlagen. „Er gehört damit zu einem der leistungsfähigsten Krane in einem europäischen Binnenhafen“, hob Gisbert Burgstaller, Beutlhauser Senior-Chef hervor. Krane dieser Größenordnung seien „nicht alltäglich“.

„Mit dem Aufbau des neuen Kranes schaffen wir für die verladende Wirtschaft eine Möglichkeit, dass Güter bis zu einem Stückgewicht von 600 Tonnen umgeschlagen werden können“, beschreibt SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff die Einsatzmöglichkeiten mit dem Großgerät. „Das ist für uns ein entscheidender Schritt zur weiteren Entwicklung des Hafens Dresden als wichtige Drehscheibe für den Maschinen- und Anlagenbau.“ Bisher wurden Schwerlasten und Projektladungen bis 85 Tonnen mit hafeneigenen Kränen und höhere Stückgewichte mit Mobilkrananlagen umgeschlagen. Sachsens Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Hartmut Mangold wies in seiner kurzen Ansprache darauf hin, dass leistungsstarke Hafenstandorte wie Dresden für die Ver- und Entsorgungslogistik der sächsischen Wirtschaft von großer Bedeutung seien. Insbesondere intermodale Logistik-Konzepte, gerade unter Einbeziehung der Binnenwasserstraßen, gewinnen dabei einen immer größeren Stellenwert. Der neue Schwerlastkran stärke „den Dresdener Alberthafen als Hauptumschlagplatz für Projektladungen“, sagte Mangold.

Seine Einsatzmöglichkeiten stellte der neue Kran bereits bei der offiziellen Inbetriebnahme eindrucksvoll unter Beweis. Es galt, einen knapp 116 Tonnen schweren Transformator in einen Schubleichter der Deutschen Binnenreederei (DBR) zu verladen. Er stammte aus der Fertigung des Transformatoren-Betriebes Dresden der Siemens AG. Das nächste Etappenziel war der Hamburger Hafen. Von dort geht der Transformator zum EnBW Offshore Windpark Baltic 2 in der Ostsee. EHA

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