Griechischer Hafen: Deutsche investieren

Eine Investorengruppe unter deutscher Führung will den zweitwichtigsten Hafen Griechenlands pachten. Eine HHLA-Tochter fungiert dabei als technischer Berater.

Das Konsortium hat das beste Angebot für den Hafen von Thessaloniki vorgelegt, teilte der griechische Privatisierungsfonds (Taiped) jetzt weiter mit. Der größte Hafen des Landes in Piräus ist bereits größtenteils an den chinesischen Reederei-Konzern Cosco verpachtet worden.

Der Hafen von Thessaloniki gilt als strategisch wichtige Drehscheibe für den gesamten Balkan und soll seit dem Sommer 2014 privatisiert werden. Bei dem Geschäft geht es um die Verpachtung eines Großteils des Hafens (67 Prozent) bis zum Jahr 2051. Das Konsortium unter Beteiligung der Deutschen Invest Equity Partners, der griechischen Belterra Investments und der französisch geführten CMA CGM-Tochter Terminal Link SAS will für die Übernahme zunächst knapp 232 Millionen Euro zahlen, so der Privatisierungsfonds. In den kommenden sieben Jahren zahlt das Konsortium weitere 180 Millionen Euro. Insgesamt soll das Abkommen über 1,1 Milliarden Euro wert sein. Die endgültigen Verträge sollen nach dem Ende einer Reihe von juristischen Kontrollen des griechischen Staates unterzeichnet werden.

Zuletzt hatte Fraport offiziell den Betrieb von 14 griechischen Regionalflughäfen übernommen, darunter auch Thessaloniki. Die Vergabe der Konzessionen über 40 Jahre gilt als eines der größten Privatisierungsprojekte im überschuldeten Griechenland.

Berater aus Hamburg

An dem Thessaloniki-Deal ist auch die Hamburg Port Consulting (HPC) beteiligt. Die 1976 gegründete Tochterfirma der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) zählt zu den führenden Beratungsunternehmen im weltweiten Hafen- und Transportsektor. Über mögliche Vorteile der Aktivitäten für die HHLA wollte sich der Konzern auf THB-Anfrage nicht äußern.

Am Containerterminal im Hafen von Thessaloniki werden unter anderem Schiffe von MSC, Maersk, Evergreen, Cosco, CMA CGM, Arkas, Hapag-Lloyd und ZIM abgefertigt.

Für den 2016 an Cosco verkauften Anteil von 67 Prozent am Hafen Piräus hatte das wirtschaftlich stark angeschlagene Griechenland übrigens 368,5 Millionen Euro erhalten. Zudem verpflichtete sich Cosco zu Investitionen von 350 Millionen Euro.

Die Deutsche Invest Equity Partners GmbH mit Sitz in München ist seit dem 19. April 2001 im Handelsregister eingetragen. Mit der Geschäftsführung sind Antje Böhme, Ralf Philipp Hofmann, Rüdiger Schmid Kühnhöfer und zwei weitere Personen beauftragt. FBi/dpa

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