Göteborg: Durchbruch für Flüssiggas

Schwedens größter Seehafen Göteborg schafft weitere Fakten beim Thema LNG: Erstmals ist zeitgleich während des Ladungsumschlags die Übergabe von Flüssigerdgas im Rahmen einer Schiff-Schiff-Operation erfolgt.

Das teilte die Hafenverwaltung jetzt mit. Das als besonders umweltfreundlich eingestufte LNG wurde dabei vom Spezialtanker „Coralius“ (IMO 9769128) an den unter dänischer Flagge fahrenden Produktentanker „Tern Ocean“ (IMO 9747986) übergeben.

Nach Überzeugung von Dan-Erik Andersson, Port Authority Operations Manager für den Hafenbereich „Energy Port“, ist Göteborg damit einen weiteren Schritt auf dem Weg vorangekommen, den Einsatz von Flüssigerdgas in der Schifffahrt als „Normalfall“ zu betrachten. „Vor fünf bis zehn Jahren wäre die Nutzung von Flüssigerdgas als Schiffstreibstoff als bloße Science Fiction abgetan worden. Inzwischen haben wir als Hafen damit sieben LNG-Bunkeroperationen innerhalb eines knappen Monats. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit Fug und Recht von einem Durchbruch sprechen können.“

Im Übrigen sei das Erreichen dieses neuen Meilensteins in der Geschichte des Hafens auch das Ergebnis einer systematisch betriebenen Entwicklung, an der neben dem Hafen verschiedene Partner aus der maritimen Verbundwirtschaft aktiv mitwirkten. So seien beispielsweise die für den Umgang von LNG im Hafenbereich erforderlichen Sicherheitsbestimmungen im direkten Austausch mit allen relevanten Stakeholdern gemeinsam erarbeitet worden. Das Ziel lautete: Ein Höchstmaß an Sicherheit auf der einen Seite und ein Maximum an Praxis tauglichkeit auf der anderen Seite.

So sammelte der Hafen beispielsweise zunächst wichtige Erfahrungen beim LNG-Bunkern mit Schiffen, die außerhalb des eigentlichen Kernhafengebietes alternativen Treibstoff in ihre Tanks füllten. Die dabei gesammelten Erkenntnisse wurden systematisch ausgewertet und flossen in das Vorschriftenwerk ein. Stolz ist Göteborgs Hafenverwaltung auch darauf, dass es Schweden schon jetzt gelungen ist, eine spezielle EU-Richtlinie zur Bereitstellung einer Spezial-Infrastruktur für alternative Schiffstreibstoffe zu erfüllen. Die EU hatte dafür das Zieljahr 2025 definiert.

Göteborg will das Thema LNG weiter vorantreiben. So sieht der Hafen einen besonderen Rabatt bei den schiffsbezogenen Abgaben vor, wenn LNG eingesetzt wird. 2018 wird zudem der Energy Port über eine eigene Gas-Pipeline verfügen, die das Unternehmen Swedegas baut. EHA

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