Frischer Wind für Emden
Emden gehört zu den größten Autoverladehäfen Europas. Denn sämtliche Modelle des VW-Konzerns und seiner Töchter werden über den westlichsten Seehafen an der Küste Deutschlands im- und expor tiert.
Erst 2015 wurde ein zweiter Großschiffliegeplatz in Betrieb genommen, und bis 2020 soll ein dritter gebaut werden. Aber auch andere Güter werden in dem Universalhafen umgeschlagen. Bereits seit Jahrzehnten wickeln namhafte Papierkonzerne ihren Umschlag von Forstprodukten wie Zellulose, Papier und Holz über den Seehafen ab. Außerdem werden in Emden regelmäßig Stückgüter, Baustoffe, Projektladungen sowie feste und flüssige Massengüter gelöscht und geladen.
Für weiteren Rückenwind sorgen jetzt die grünen Energien. Der Windkraftanlagen-Hersteller Enercon beispielsweise nutzt Emden als Umschlaghafen. Und für die Offshore-Windparks bietet gerade auch die Landemole Knock einen idealen Basisha fen.
Erst Ende Juli wurde sie durch die Aktien-Gesellschaft „EMS“ (AG „EMS“) und EMS Maritime Offshore GmbH (EMO) als Betreiber in feierlichem Rahmen im Beisein von Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies eingeweiht.
Dieser neue Anleger speziell für den Offshore-Service-Bereich bietet dem Emder Hafen neue Chancen, sich in dieser Branche weiter zu positionieren. Als Dienstleister für Offshore-Windparks erwartet die EMO eine starke Nachfrage nach Servicestützpunkten für Hochseewindparks und sieht am Standort Emden ideale Bedingun gen. So unterstrich Lies anlässlich der Einweihung der Landemole Knock die Bedeutung des Emder Hafens: „Durch den nun ertüchtigten Anleger Port Knock wurde für die Offshore-Windindustrie ein attraktiver weiterer Umschlagplatz geschaffen. Das ist ein ganz wichtiger Schritt. Denn eins ist doch klar – durch die perfekte Lage ist Emden eine gute Ausgangsbasis zu den Offshore-Windparks in der Nordsee. Mit dem Anleger bauen wir das Potenzial des Emder Hafens weiter aus. In Emden entsteht damit die Möglichkeit, eine entsprechende Service-Basis für Offshore-Unternehmen aufzubauen und Arbeitsplätze zu schaffen.“ Dabei erfolgte der erste Einsatz an der Landemole Knock noch vor der offiziellen Einweihung, kaum nachdem die letzte Baumaschine verschwunden war. Für die Siemens-Offshore-Sparte wurde als erste Aktion vor Ort ein Besatzungstausch von drei Crew-Transfer-Schiffen (CTV) realisiert und 40 Passagiere wechselten von Bord an Land und umgekehrt. Die AG „EMS“ und EMO haben den Port Knock, der sich neben einer neuen Katamaran-Anlegestelle insbesondere für die Verladung von Schwerlasten hervorhebt, nach fünf Jahren Ausbau und Ertüchtigung in Betrieb genommen. mg