Eurokai: Umschlagplus im Halbjahr

Die elf Containerterminals des Hamburger Eurokai-Konzerns haben in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2016 mit 7,48 Millionen TEU (Vorjahr: 7,38 Millionen TEU) gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 die Umschlagmengen leicht um insgesamt 1,3 Prozent gesteigert.

Wie aus dem am Montag auf der Homepage des Unternehmens vorgelegten Halbjahresbericht weiter hervorgeht, ist dabei der Umschlag an den drei deutschen Standorten in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven mit 4,33 Millionen TEU gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (4,05 Millionen TEU) insgesamt um 6,9 Prozent gewachsen.

Die Mengen in Bremerhaven legten um 4,2 Prozent auf 2,83 Millionen TEU zu. Nach dem Containerbrückenunfall im Mai 2015 und den daran anschließenden Untersuchungen wurden Ende Juni 2016 am Standort aus Sicherheitsgründen vorsorglich zehn Containerbrücken außer Betrieb genommen, die technisch nochmals genau überprüft werden sollen. Dies führt zu einer vorübergehenden Kapazitätsreduzierung und zu operationellen Einschränkungen in Bremerhaven. Wann diese Geräte wieder in Betrieb genommen werden können und welche weiteren Konsequenzen hiermit verbunden sind, sei zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht absehbar.

Am Eurogate Container Terminal Hamburg gab es einen Anstieg von 9,2 Prozent auf 1,23 Millionen TEU. Die Mengen am ECT Wilhelmshaven, an dem die zur dänischen A.P. Moeller Maersk-Gruppe gehörende APM Terminals Wilhelmshaven GmbH mit 30 Prozent beteiligt ist, haben sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 mit einem Zuwachs von 29,8 Prozent auf 255.652 TEU erhöht.

Deutlicher Rückgang

Die 16,34-prozentige Beteiligung Liscont Operadores de Contentores S.A. in Lissabon/Portugal weist mit einem Volumen von 53.960 TEU im Vergleich zum Vorjahr (105.810 TEU) wegen noch andauernder Streiks einen deutlichen Rückgang von knapp 50 Prozent aus.

Die Mengen der Eurogate Tanger S.A. in Marokko, an der die Eurogate-Gruppe sowie die Contship Italia-Gruppe mittelbar jeweils mit 20 Prozent beteiligt sind, ging um 26,2 Prozent auf 523.088 TEU (Vorjahr: 708.527 TEU) zurück.

Während die Terminals in Gioia Tauro, Cagliari, Salerno, und Ravenna einen Zuwachs verzeichnen konnten, sank das Volumen in La Spezia um 5,3 Prozent auf 566.444 TEU. Insgesamt legte Eurokai in Italien um 2,2 Prozent auf 2,53 Millionen TEU zu.

Russland-Krise

Die Mengenentwicklung des Ust-Luga Container Terminals in Russland war wegen der andauernden Russland-Krise mit -4,7 Prozent auf 36.869 TEU unverändert rückläufig. Die Umsatzerlöse des Eurokai-Konzerns sind auf 166,4 Millionen Euro (Vorjahr: 162,8 Millionen Euro) gestiegen. Der Konzernjahresüberschuss für das erste Halbjahr 2016 hat sich aufgrund der Mengenentwicklung in Verbindung mit Kosteneinsparungen um neun Millionen Euro auf 31 Millionen Euro (Vorjahr: 22 Millionen Euro) verbessert. Der Börsenkurs der Eurokai-Vorzugsaktie notierte gestern bei 35,50 Euro. Ende März lag der Wert noch bei 28,50 Euro.

Eurogate war 1999 von der BLG und dem Hamburger Umschlagunternehmen Eurokai gegründet worden, um die Containeraktivitäten beider Firmen zu bündeln.

Dem Vernehmen nach steht offenbar inzwischen auch der Nachfolger von Emanuel Schiffer, Vorstand Container bei der BLG und Co-Vorsitzender der Eurogate-Gruppengeschäftsführung, fest. Michael Blach soll nach Informationen des DVZ-Briefs diese Aufgaben übernehmen. Mit Blach (Jahrgang 1964) hat die BLG eine interne Lösung gefunden und – wie es in Branchenkreisen heißt – einen kompetenten Mann ausgewählt. Blach verantwortet seit 2013 im BLG-Vorstand das Automobilgeschäft, hat aber auch Erfahrungen in der Containerschifffahrt. Denn vor seinem Wechsel zur BLG war Blach fünf Jahre Vice President Key Client Management bei Maersk. Dies dürfte auf seinem neuen Posten von Vorteil sein, schließlich ist Maersk gemeinsam mit dem 2M-Partner MSC wichtigster Kunde an den Eurogate-Terminals in Bremerhaven und Wilhelmshaven. Schiffer hat seinen Vertrag bekanntermaßen nicht verlängert und geht per Ende dieses Jahres in den Ruhestand. FBi

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