Eurogate: Hamburg verliert am stärksten

Megaboxer „MSC Rifay“ (19.472 TEU) erstmals bei Eurogate in Hamburg am 27. März 2017, Foto: Hasenpusch
Die Containerterminals des Eurokai-Konzerns haben in den ersten drei Quartalen des Jahres weniger umgeschlagen als im Vergleichszeitraum 2016.
Dabei brach das Geschäft an den deutschen Standorten am stärksten in Hamburg ein. Die abgefertigte Menge sank um 25,4 Prozent auf 1,347 Millionen TEU. Das Unternehmen begründet den Rückgang mit der Fusion beziehungsweise Verschmelzung zweier Eurogate-Kunden mit Wettbewerbern, die seit langem in der Hansestadt an den konkurrierenden Terminals der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) abgefertigt werden (Fusion von China Shipping mit COSCO und Verschmelzung von UASC auf Hapag-Lloyd). Hinzu kommt der Umschlagverlust durch die Insolvenz der südkoreanischen Großreederei Hanjin.
Auch in Wilhelmshaven gingen weniger Container über die Kaikante. Das Volumen fiel um 5,6 Prozent auf 388.277 TEU. Bremerhaven verlor 0,8 Prozent und erreichte 4,162 Millionen TEU. Damit ist die Umschlagmenge in den drei deutschen Häfen um acht Prozent auf 5,898 Millionen TEU gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gesunken.
Wie der Konzern am Mittwoch bei Online-Vorlage der Neunmonatszahlen weiter mitteilte, habe sich mit Beginn der Anläufe des Konsortiums der Ocean Alliance ab Mai 2017 die Umschlagentwicklung in Wilhelmshaven – gegenüber dem Einbruch im ersten Quartal – deutlich stabilisiert. Wenn im Vergleich zum Vorjahr per Berichtsstichtag ein Mengenrückgang von -5,6 Prozent ausgewiesen wird, liege dies an außerordentlichen und damit ungeplanten Schiffsanläufen im Vorjahr, die sich im laufenden Jahr nicht wiederholt haben. Die Volumina im betrachteten dritten Quartal haben sich gegenüber denen in den Vorquartalen weiter erhöht.
Insgesamt haben die zwölf Eurokai-Terminals 2,1 Prozent weniger Container umgeschlagen. Das Volumen verringerte sich von 11,175 auf 10,944 Millionen TEU. Wegen des Mengenzuwachses in Tanger (+22,7 Prozent) und Lissabon (+45,3 Prozent) sowie wegen der Übernahme der Anlage in Limassol verzeichnen die Terminals einschließlich Ust-Luga gegenüber dem Vorjahr insgesamt ein Plus von 49 Prozent. Der Umschlag in Italien sank um 5,4 Prozent auf 3,562 Millionen TEU. Am erfreulichsten war noch das Ergebnis in La Spezia (+18 Prozent).
Den weiteren Angaben zufolge könne trotz der bisherigen Entwicklung in Deutschland aus heutiger Sicht davon ausgegangen werden, dass das Konzernergebnis der Eurogate-Gruppe für das Geschäftsjahr 2017 über dem von 2016 liegen werde. Dies sei insbesondere auf den Entfall der im Vorjahresresultat enthaltenen Einmaleffekte zurückzuführen. FBi