Emsschlick bereichert Hollands Äcker
Der niederländische Hafen Eemshaven verspürt kräftigen Rückenwind und rechnet sich weitere Wachstumschancen aus.
Vor diesem Hintergrund erfolgt auch die Verbesserung der nautischen Erreichbarkeit des Universalhafens. Die Fahrrinne in der Ems wird ausgebaggert. Doch statt den Schlick auf See zu verklappen, ist in den Niederlanden ein interessanter Pilotversuch angelaufen. Denn: Durch das Verklappen kommt es zu Eintrübungen des Wassers in dem sensiblen Ökosystem.
Jetzt wird das Baggergut auf sandige Äcker in der deutsch-niederländischen Grenzregion bei Veendam aufgebracht, um so die Bodenqualität zu verbessern. Die dünne Schlick-Schicht soll das Verwehen des sandigen Bodens erschweren und zugleich den Feuchtigkeitsgehalt der Erdkrume erhöhen, so die am Pilotprojekt Beteiligten. Außerdem soll sich die Bodenstruktur verbessern, da der Schlick organische Stoffe wie Natrium enthält, die bislang über das Düngen mit Gülle auf die Felder gelangten.
Auf deutscher Seite wird aus der Ems gebaggerter Schlick unter anderem nach entsprechender Genehmigung auf sogenannten Spülfeldern ausgefahren. Der nährstoffreiche Schlick komme hier vor allem torfigen Böden zugute, teilte die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt mit. Eine direkte Ausbringung auf landwirtschaftlich genutzte Flächen findet in Niedersachsen nicht statt, so das Landwirtschaftsministerium.
Indes arbeitet die Hafenverwaltung Groningen Seaports auch daran, den zu ihr gehörenden Eemshaven als Offshore-Standort weiter voranzubringen. Dazu gehört aktuell der Bau eines sogenannten Heliports. Hier sollen Hubschrauber starten und landen können, die im Rahmen der zahlreichen Offshore-Aktivitäten benötigt werden. EHA/dpa