Binnenschiff optimal für Projektladung

Hamburg gehört mit Duisburg und Köln zu den größten Häfen für Binnenschiffsverkehre in Deutschland. Mit seiner Lage bietet der Hamburger Hafen beste Bedingungen zum Einsatz des Binnenschiffs als Transportmittel für die Weiterbeförderung und Zulieferung von Waren.

Neben den zahlreichen Häfen elbauf- und elbabwärts können über den Elbe-Seitenkanal, den Mittellandkanal und den Elbe-Havel-Kanal wichtige Industriezentren erreicht werden. Gemeinsam mit der Bahn und dem Lkw bildet das Binnenschiff eine wichtige Säule im Seehafen-Hinterlandverkehr. Mehr als 10000 Binnenschiffe mit über 10 Millionen Tonnen Ladung werden laut Hamburg Hafen Marketing jedes Jahr im Hamburger Hafen abgefertigt. Die Vorteile des Binnenschiffs sind leicht zu erfassen: große Transportkapazität, Umweltfreundlichkeit und eine hervorragende Preiswürdigkeit bezogen auf die Tonnenkilometer-Leistung zeichnen dieses Transportmittel aus. Zudem eignet sich der Wasserweg auch bestens für das wertschöpfungsintensive Segment der Projekt- und Schwergutladung. Weil diese Produkte meist mit hohen Gewichten und großen Abmessungen einhergehen, bietet sich der Transportweg besonders an. Zudem entfallen im Gegensatz zum Transport auf der Straße, der häufig nur nachts durchgeführt werden kann, Wartezeiten, Sondergenehmigungen und zeitraubende Umwege.

„Unterelbe-Oberelbe Hafenkooperation“

Den Anteil der Binnenschiffstransporte zu steigern und damit die Verlagerung der Transporte von der Straße hin zum Wasserweg anzustreben, ist eines der Ziele der Unterelbe-Oberelbe Hafenkooperation, in der sich die Brunsbüttel Ports GmbH und die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH zusammengeschlossen haben. Das Binnenschiff stärker in multimodalen Transport- und Logistikketten einzusetzen, bringt mehr Ladung und damit Beschäftigung zu den Hafenstandorten an Unter- und Oberelbe. Beide Regionen sind bestens für Umschlag- und Logistikleistungen aufgestellt.

ElbeSeaports aktiv für Unterelbe-Häfen

Der Austausch über gemeinsame Themen sowie die Weiterentwicklung der Hafenregion an der Unterelbe sind die Ziele von ElbeSeaports. Zu dieser Hafenkooperation schlossen sich 2009 die Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG , die Brunsbüttel Ports GmbH, Hamburg Port Authority, die egeb Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel mbH und die Süderelbe AG zusammen. Derzeit arbeiten die Unternehmen an einem Konzept, das den Verkehr eines Binnenschiff-Shuttles für Container zwischen den Häfen der Unterelbe vorsieht. Die Kooperationspartner sind sich einig, dass ein Shuttle-Dienst eine optimale Ergänzung ist, um die Metropolregion besser zu verbinden: ein Verkehrsraum, der von einer stark beanspruchten Infrastruktur geprägt ist und der aufgrund von Ausbaumaßnahmen auf intelligente Logistiklösungen angewiesen ist. Ziel ist es, möglichst viele Gütermengen auf das Binnenschiff zu bringen. Mit dem Projekt soll eine hohe Verlässlichkeit und Taktung des Dienstes erreicht werden. Für einen wirtschaftlichen Betrieb ist eine Grundauslastung Voraussetzung, zu der der größte zusammenhängende Industriepark Schleswig-Holsteins, der ChemCoast Park Brunsbüttel, beitragen könnte. Derzeit werden Gespräche mit potenziellen Partnern geführt, die Schramm Group würde geeignete Schiffskapazitäten bereitstellen.

Generell machen nicht nur die Vorteile des Binnenschiffs, sondern auch multimodale Anbindungen zu anderen Verkehrsträgern und kundenorientierte Logistikangebote die Hafen standorte attraktiv. So haben die zur Schramm Group gehörende Brunsbüttel Ports GmbH und das Schwerlast-Transportunternehmen Universal Transport im Jahr 2014 eine Kooperation vereinbart. Im Rahmen der Zusammenarbeit konzentrieren sich die beiden Logistiker auf die Bereiche Schwergut- und Projektladung. Während die Schramm Group für die Planung und Umsetzung der wasserseitigen Verkehre zuständig ist, verantwortet Universal Transport den Bereich der Straßentransporte. Die Verbindung von der Straße zum Wasser erfolgt primär in Brunsbüttel, Glückstadt und Rendsburg. Der Mehrwert für die Kunden ergibt sich durch das ganzheitliche Logistikkonzept, das den Transport über zwei Verkehrsträger integriert. So hat der Kunde lediglich einen Ansprechpartner, während die Logistikkette durch den jeweiligen Verkehrsexperten realisiert wird.

Niedrige Wasserstände sind eine Herausforderung

Doch der Transport mit Binnenschiffen erfordert selbstverständlich eines: Wasser. So hatten die Oberelbe-Häfen nach dem Hochwasserjahr 2013 im vergangenen Jahr 2014 mit niedrigen Wasserständen zu kämpfen. Mitte des Jahres führten Pegelstände von unter 80 Zentimetern fast zur Einstellung der Binnenschifffahrt. Dadurch sank der Güterumschlag per Binnenschiff in den Oberelbe-Häfen um 37,6 Prozent auf 311.000 Tonnen.

Trimodale Aufstellung der Oberelbe-Häfen

Dennoch erreichte der Hafenverbund der Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH, zu dem die Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau, Decin, Lovosice und Dessau-Roßlau gehören, 2014 mit 2,85 Millionen Tonnen das zweitbeste Güterumschlagergebnis seit 1990. Das entspricht einem Zuwachs von 181000 Tonnen beziehungsweise einer Steigerung von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz konnte um 13,6 Prozent auf rund 20 Millionen Euro gesteigert werden. Besonders die Häfen Dresden und Lovosice haben sich zu hervorragenden Dienstleistungsstandorten für den Umschlag von Projektladungen entwickelt. Eine Verschlechterung des Binnenschiffumschlags aufgrund anhaltend niedriger Wasserstände konnte dank der trimodalen Aufstellung der Oberelbe-Häfen durch ein starkes Wachstum in den Bereichen Bahn und Lkw ausgeglichen werden.

Für 2015 erwartet die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH in Bezug auf die Binnenschifffahrt jedoch ein ähnlich schwieriges Jahr, da es wieder keine bedeutende Schneeschmelze gab. Durch das dadurch bedingte Wasserdefizit konnten Massenguttransporte (zum Beispiel Stammholz, Flussspat, Getreide) nur mit geringeren Mengen per Binnenschiff erfolgen.

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