Am Wendekreis in Waltershof wird es eng
Mit der „Edith Maersk“ besuchte kürzlich ein weiteres Großcontainerschiff die Terminals in Waltershof. Einmal mehr wurde die Enge des Hamburger Hafens für die Abfertigung solcher Schiffstypen deutlich.
397,71 Meter Länge, 56,40 Meter Breite, 16,50 Meter maximaler Tiefgang, 170.734 BRZ, 156.907 Tonnen Tragfähigkeit, 14.770 TEU: Das sind die technischen Rahmendaten der am 14. November 2007 abgelieferten „Edith Marsk“ (IMO 9321548). Auch wenn es zwischenzeitlich Schiffe gibt, die noch mehr Container transportieren, so sind die Abmessungen – knapp 400 Meter Länge und um die 16 Meter Tiefgang – doch gleich.
Der Anlauf der „Edith Maersk“ offenbart noch einmal die Notwendigkeit der Westerweiterung in Waltershof, die sich allerdings erneut verzögert. Der Terminalbetreiber Eurogate rechnet mit einem Planfeststellungsbeschluss für die Vergrößerung des Wendekreises auf 600 Meter und die Schaffung weiterer Liegeplätze frühestens im vierten Quartal 2015. Die Fertigstellung der Westerweiterung wird demnach nicht vor 2022 erfolgen können. Welche Schiffe dann unterwegs sind, darüber kann man nur spekulieren. Eurogate-Chef Emanuel Schiffer stellte am Dienstag hierzu fest: „Der Trend zu immer größeren Schiffen ist ungebrochen, eine Grenze nach oben derzeit nicht abzusehen“ (THB 15. April 2015).
Erste Orders für 21.000 TEU-Schiffe sind bei asiatischen Werften schon eingegangen, 22.000-TEU-Carrier sind in Planung. Für noch größere Schiffe gibt es zwar derzeit keine technische Grenze, aber wirtschaftlichen Gründen sprechen noch dagegen.
Für Hamburg ist bei den anstehenden Projekten Elbvertiefung, Westerweiterung und Köhlbrandbrücke also Initiative gefragt. pk