Haftstrafe für Ex-Wölbern-Chef

Das Landgericht Hamburg hat Heinrich Maria Schulte zu achteinhalb Jahren Haft wegen gewerbsmäßiger Untreue verurteilt.

Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass der ehemalige Inhaber des mittlerweile insolventen Emissionshauses Wölbern Invest 147 Millionen Euro aus geschlossenen Fonds rechtswidrig und teilweise für persönliche Zwecke entnommen hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren gefordert, die Verteidigung auf Freispruch plädiert. Ausschlaggebend für die langjährige Haftstrafe sei der „exorbitant hohe Schaden“, führte der Vorsitzende Richter Peter Rühle heute in seiner Urteilsbegründung aus. Die 327 zur Last gelegten Straftaten erstreckten sich zudem über einen langen Zeitraum von 25 Monaten, Schulte sei sich der Unrechtmäßigkeit bewusst gewesen. Als strafmildernd wertete das Gericht Schultes Verdienste als Medizinprofessor. Schultes Verteidigung kündigte an, vor dem BGH in Revision zu gehen.

Neben den geschädigten Immobilienfonds hatte Wölbern auch mehrere Schiffe in Fonds eingebracht, darunter den 1118-TEU-Containerfrachter „Tobago Bay“ und die drei Tanker „Marida Magnolia“, „Marida Marguerite“ und „Marida Mulberry“. Die Gesellschaften der Schiffe sind insolvent. fab

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