Vorerst keine Züge auf der Vogelfluglinie

Auf der Vogelfluglinie unterwegs: die „Schleswig-Holstein“, Foto: Gierke
Auf der Vogelfluglinie zwischen Puttgarden und RØdby sind vorerst keine Züge unterwegs.
Die Bahnen könnten nicht auf die zwischen diesen Häfen verkehrenden Fähren fahren, weil die dänische Bahngesellschaft DSB der Deutschen Bahn die Züge nicht abnehme, sagte eine Bahnsprecherin am Donnerstag. Wann der Zugverkehr auf der Vogelfluglinie wieder aufgenommen wird, stehe noch nicht fest.
Die dänische Polizei hatte am Mittwoch Scandlines gebeten, wegen der Flüchtlingssituation in Rødby die Ankunft der Fähren „Schleswig-Holstein“ und „Prinsesse Benedikte“ zu verzögern, sagte Scandlines dem THB. Der Fährverkehr sei den ganzen Tag aufrechterhalten worden, jedoch mit Einschränkungen. Wegen der Arbeit der Polizei habe es zwischenzeitlich leider Wartezeiten in beiden Terminals gegeben, so eine Sprecherin der Reederei. Seit Mittwochabend verkehrten alle Scand lines-Fähren auf der Strecke Puttgarden–Rødby im Regel fahrplan mit Abfahrten alle 30 Minuten.
Der Zugverkehr zwischen Flensburg und Dänemark läuft seit Donnerstagmorgen wieder. Die zwischenzeitliche Unterbrechung hatte nicht zum Ausweichen von Flüchtlingen auf die Fährlinie zwischen Rostock und dem schwedischen Trelleborg geführt. Wie ein Polizeisprecher am Donnerstag in Rostock sagte, nutzte am späten Mittwochabend eine Gruppe von etwa 40 Flüchtlingen diese Route. Bei der Morgenfähre am Donnerstag seien dagegen keine Flüchtlinge gesehen worden. Die Fährgesellschaft Stena Line hat auf der Verbindung zwei Schiffe im Einsatz. Täglich gibt es drei Anläufe.
Unterdessen hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) der Ausweitung des EU-Militäreinsatzes gegen Schleuser im Mittelmeer volle Rückendeckung gegeben. Die „Phase II“ im Kampf gegen Schleuserkriminalität sei ein „wichtiges Mittel“, um den mit äußerster Brutalität agierenden Banden das Handwerk zu legen, sagte die Ministerin. Priorität habe jedoch weiterhin die Seenotrettung, an der sich die Bundeswehr seit Mai mit zwei Schiffen beteiligt. fab