„Stena Scandinavica“ mit Problemen

Bei der „Stena Scandinavica“ kommt es zu Verspätungen, Foto: Behling
Die schwedische Fähre „Stena Scandinavica“ hat wieder Probleme mit dem Zeitplan.
Ursache sind technische Probleme bei einer der beiden Antriebswellen. Diese Probleme waren bereits im November aufgetreten (THB 26. November 2015). Nach der Rückkehr von einer Dockung im finnischen Hafen Turku konnte die „Stena Scandinavica“ seit dem 4. Dezember den Fahrplan mit nur leichten Verspätungen von ein bis zwei Stunden einhalten. Nach dem Ablegen in Göteborg gab es am Montagabend aber wieder Schwierigkeiten. Die Geschwindigkeit musste auf der Überfahrt von Göteborg nach Kiel laut AIS-Protokoll auf elf bis zwölf Knoten gesenkt werden. Ob der Schaden jetzt an Bord behoben werden kann, steht noch nicht fest.
Das Problem besteht in der Beschaffung von Ersatzteilen für die Antriebsanlage. Hier gibt es gegenwärtig auf dem Weltmarkt Wartezeiten von bis zu einem Jahr für bestimmte Teile. Extrem lang sind Wartezeiten beispielsweise für Kurbelwellen von Schiffsmotoren, da sie extra angefertigt werden müssen und die meisten Motorenhersteller angesichts der Schifffahrtskrise ihre Fertigungskapazitäten reduziert haben.
Stena Line hat für die Fähre jetzt vom 11. bis 21. Januar eine Werftzeit reserviert. Dabei sollen dann die erforderlichen Ersatzteile bereitstehen. Bis dahin kann es aber weiter zu teilweise erheblichen Verspätungen von bis zu drei oder vier Stunden auf der Überfahrt kommen.
Die ebenfalls auf der Route Kiel–Göteborg verkehrende „Stena Germanica“ läuft dagegen weiter problemlos. Die 240 Meter lange „Stena Scandinavica“ ist eine der beiden größten RoPax-Fähren der Ostsee. Die Fähre entstand 2002 bei Hyundai in Korea. FB/fab