Stena Line lässt E-Flexer vom Stapel
Estrid, „die göttliche Schöne“: Schon der Name lässt erahnen, dass es sich bei diesem Schiff um kein gewöhnliches handeln kann.
Die „Stena Estrid“ (IMO 9807293) ist die erste von drei Fähren der neuen E-Flexer-Generation und ein Meilenstein im Neubauprogramm von Europas größter Fährreederei Stena Line. Mit einer Länge von 215 Metern, 3100 Lademetern Frachtkapazität und Platz für 1000 Passagiere und 120 Pkw sind alle drei für die Irische See bestimmten Neubauten größer als der heutige RoPax-Standard.
Den Auftakt macht die „Stena Estrid“, die jetzt auf der chinesischen Werft Avic Weihai vom Stapel gelassen wurde. Damit liegt der Neubau im Plan für die Indienststellung auf der Route Dublin–Holyhead. „Nach dem erfolgreichen Stapellauf der ,Stena Estrid‘ aus dem Trockendock beginnt nun die arbeitsreiche Phase vor der Indienststellung im nächsten Jahr“, sagt Niclas Mårtensson, CEO von Stena Line.
„Unsere Kunden werden mit der ‚Stena Estrid‘ viele Vorteile genießen können“, fährt Mårtensson fort. Dazu zähle das schnelle und effiziente Be- und Entladen ebenso wie die skandinavisch inspirierte Inneneinrichtung samt „Hygge-Lounge“ und die Panorama-Aussicht. Darüber hinaus sei auch das Stena-Plus-Premium-Konzept nochmals verbessert worden.
Das Neubauprogramm bedeutet eine Multi-Millionen-Investition und unterstreicht die Bedeutung der Irischen See für Stena Line, teilt die Reederei mit. In dieser strategisch wichtigen Region werde weiteres Verkehrswachstum erwartet.
Neben der Route Dublin–Holyhead, auf der die „Stena Estrid“ zum Einsatz kommen wird, bietet Stena Line in der Irischen See die Verbindungen Fishguard–Rosslare, Liverpool–Belfast, Heysham–Belfast und Cairnryan–Belfast an. Insgesamt hat die Reederei 232 wöchentliche Abfahrten zwischen Irland und Großbritannien im Programm. Irland und Frankreich verbindet Stena Line mit drei wöchentlichen Abfahrten pro Richtung auf der Route Rosslare– Cherbourg.
Zusätzlich zu den drei RoPax-Fähren für die Irische See hat Stena Line zwei weitere E-Flexer bei der Werft Avic Weihai bestellt. Diese beiden Schiffe werden mit 240 Meter Länge, einer Frachtkapazität von 3600 Lademetern und Platz für 1200 Gäste noch einmal etwas größer ausfallen. Ab 2022 will Stena Line auch diese beiden E-Flexer in ihrem Netzwerk einsetzen.
Zum wichtigen Brot-und- Butter-Geschäft der schwedischen Traditionsreederei gehört auch die Route Kiel–Göteborg, zugleich Stammsitz des Unternehmens. Wie Martin Wahl, Travel Commercial Manager der Reederei in Kiel jetzt berichtete, wurden 2018 gut 407.500 Passagiere zwischen Kiel und Göteborg auf den beiden modernen RoPax-Fähren „Stena Germanica“ (IMO 9145176) und „Stena Scandinavica“ (IMO 9235517) befördert – ein Rückgang um 1,6 Prozent. Einen spürbaren Rückgang verzeichnete die Reederei auf der Route zudem bei der Fracht. Dazu trug unter anderem die Einstellung einer Intermodal-Verbindung von und nach Kiel bei. Ergebnismindernd wirkte sich auch die ungeplante Verlängerung der Werftfliegezeit der „Stena Scandinavica“ aus. bek/EHA