Scandlines erwartet deutliche Einbußen

Kommen auf der Route Rostock–Gedser zum Einsatz: die beiden Hybridfähren „Berlin“ und „Copenhagen“, Foto: Scandlines/Lars Sørensen
Trotz rückläufiger Verkehrszahlen konnte die deutsch-dänische Fährreederei Scandlines den Konzernumsatz im vergangenen Jahr weitgehend stabil halten. Erzielt wurden 475 Millionen Euro und somit rund zwei Millionen Euro weniger als 2018. Unverändert blieb mit 352 Millionen Euro der Umsatz der beiden Fährstrecken Puttgarden–Rødby und Rostock–Gedser.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) lag bei 188 Millionen Euro und damit drei Millionen Euro unter dem Vorjahresergebnis, die Ebitda-Marge weiterhin bei 40 Prozent. „Das solide Rentabilitätsniveau konnte vor allem durch Maßnahmen zur Kostenkontrolle, die die Auswirkungen des niedrigeren Verkehrsvolumens ausgleichen konnten, erreicht werden“, teilt Scandlines mit. Mit mehr als 41.500 Abfahrten verteilt auf acht Fähren transportierte die Reederei im vergangenen Jahr insgesamt 7,2 Millionen Passagiere, 1,7 Millionen Pkw und circa 700.000 Frachteinheiten.
Auch in den ersten Monaten des Jahres 2020 sei das Geschäft relativ stabil gewesen, „aber der Ausbruch von Covid-19 innerhalb Europas und die anschließenden Reisebeschränkungen führen einen hohen Grad an Unsicherheit und eine sehr begrenzte Sichtweite für den Rest des Jahres mit sich“, berichtet Scandlines-CEO Søren Poulsgaard Jensen. „Während erwartet wird, dass der private Passagierverkehr und die Bordershop-Aktivitäten ernsthaft von der Situation beeinträchtigt werden, haben wir den Betrieb aufrechterhalten, um unsere Frachtkunden zu bedienen und kritische Lieferungen von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen notwendigen Waren zu gewährleisten.“ Scandlines ergreife alle notwendigen Maßnahmen, um Mitarbeiter und Kunden zu schützen und weiterhin als „maßgeblicher Teil der Infra struktur“ das europäische Festland mit Skandinavien zu verbinden.
Mit Blick auf das weitere Geschäftsjahr erwartet die Reederei, dass die Covid-19-Pandemie erhebliche negative Auswirkungen auf die Verkehrszahlen und das wirtschaftliche Ergebnis haben wird. Aufgrund der ungewissen Entwicklung sei es derzeit nicht möglich, präzise wirtschaftliche Erwartungen für 2020 zu äußern. bek