Untiefen stoppen Schiffe im Watt

Schlick, der sich zu Untiefen auftürmt, wird an den nord- und ostfriesischen Küsten offenbar immer mehr zum Problem für die Fähr- und Ausflugsschiff-Reeder. So gab es jetzt eine ungewollte Zwangspause für etwa 140 Passagiere an Bord der Fähre „Spiekeroog IV“ vor der niedersächsischen Nordseeinsel Spiekeroog. Ihr Schiff war im Schlick steckengeblieben, sieben Stunden mussten die Menschen an Bord ausharren und auf die Flut warten. Erst bei auflaufendem Wasser kam die Fähre schließlich wie erhofft frei. Währenddessen wurden die Fahrgäste von der Besatzung versorgt.

Die Fähre hatte sich bereits kurz nach der Abfahrt Richtung Festland festgefahren. Betroffene, die wegen der Havarie in Neuharlingersiel ihre Anschlussverbindungen an Land verpasst hatten, wurden in Hotels untergebracht. Normalerweise dauert die Passage zwischen Festland und Insel nur 50 Minuten.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) schickte bereits ein Peilschiff nach Spiekeroog, um das Ausmaß der Untiefe ausfindig zu machen. Vermutlich in der kommenden Woche sollen nach einer Untersuchung vor Ort nötige Arbeiten beginnen, teilte Niedersachsen Ports mit.

Vorerst müssen die Schiffe der Nordseebad Spiekeroog GmbH in dem Bereich der Untiefe ausweichen. Die Überfahrt von und nach Spiekeroog erfolgt ohnehin grundsätzlich nur bei hohem Wasserstand und deshalb zu wechselnden Abfahrtzeiten. Regelmäßig muss die Fahrrinne ausgebaggert oder freigespült werden, damit Schiffe den Hafen von Spiekeroog anlaufen können. „Es kommt immer wieder mal vor, dass sich an den ostfriesischen Inseln eine Fähre festfährt. Wir waren davon aber zuletzt lange verschont geblieben“, berichtete Janka Badberg von der Nordseebad Spiekeroog GmbH. Das Problem trifft aber nicht nur den Fährverkehr in Ostfriesland, sondern auch die Ausflugsschiffe in Nordfriesland. So blieben Adler-Schiffe 2015 vor Amrum auf einer Sandbank stecken. Erst war das 42 Meter lange Highspeed-Ausflugsschiff „Adler-Express“ auf seiner Rundfahrt im Wattenmeer auf einer Sandbank nahe Hallig Langeneß aufgelaufen. Auch ein zweites Ausflugsschiff, die 34 Meter lange „Hauke Haien“, dessen Besatzung zu Hilfe kommen wollte, fuhr sich fest. Erst bei Flut kamen die Schiffe nach Stunden wieder frei.

Solche Zwischenfälle sorgen bei den Reedern und Urlaubern für weitreichende Folgen. Fahrpläne geraten durcheinander, Urlauber verpassen Anschlüsse. tja

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