Rätselhaftes Fischsterben an der Nordseeküste
An der Nordseeküste von Schleswig-Holstein und Niedersachsen sind in den vergangenen Tagen an mehreren Orten Hunderte tote Fische angeschwemmt worden. Vor Cuxhaven seien vor allem die Grimmershörnbucht und der Fährhafen betroffen, sagte ein Sprecher der Stadt. Der Auslöser für das massenhafte Sterben sei noch unbekannt. Gesichtet worden sind den Angaben zufolge unter anderem tote Heringe, Störe und Aale.
Auch die Schutzstation Wattenmeer in Husum rätselt über die Ursache. „Das Meerwasser ist nur etwa 20 Grad warm, und Heringe weichen vor Überhitzung normalerweise in tieferes Wasser aus“, sagte der Biologe Rainer Borcherding. An den Fundstellen seien Proben entnommen worden. Nach Informationen des Internetportals BeachExplorer.org wurden die Fische vor Büsum, Eiderstedt, Nordstrand und Cuxhaven angeschwemmt.
Die im Bündnis „Lebendige Tideelbe“ zusammengeschlossenen Umweltverbände BUND, Nabu und WWF haben aufgrund des massenhaften Fischsterbens am Dienstag Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Außerdem fordern sie die Hamburg Port Authority (HPA) und die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GWDS) als „Bauherren“ der Elbvertiefung auf, alle Baggerarbeiten zu stoppen, solange die Ursachen nicht restlos aufgeklärt sind.
„Die bislang angespülten Fische sind möglicherweise nur die Spitze des Eisberges. Die Verbände haben deshalb Strafanzeige erstattet und die Wasserschutzpolizei aufgefordert, in alle Richtungen zu ermitteln“, heißt es in der Mitteilung der Verbände. Die für den Gewässerschutz zuständigen Behörden in Niedersachsen und Schleswig-Holstein wären gut beraten, sämtliche Baggerarbeiten bis zum Vorliegen polizeilicher Erkenntnisse zu stoppen. bek/lni