„Nordland III“ wartet auf neue Gebote

Ob Flugzeuge, Bundeswehrausrüstung oder auch Schiffe: die bundeseigene Verwertungsgesellschaft Vebeg hat immer wieder Besonderheiten im Angebot, die per Auktion an einen neuen Eigentümer gebracht werden sollen. Auch der Schlepper „Alte Liebe“ ist zu haben.

Aktuell finden sich zwei interessante Posten mit maritimem Bezug auf der Homepage: Zum einen das 1944 als sogenannter „Kriegsfischkutter“ (KFK) gebaute, heute unter dem Namen „Nordland III“ fahrende Bereisungsschiff sowie zum anderen der Hafenschlepper „Alte Liebe“, der zuletzt für Niedersachsen Ports fuhr. Für beide Fahrzeuge ticken die Gebotsuhren: Bei der „Nordland III“ müssen die Offerten bis spätestens zum 8. Dezember 13 Uhr eingehen, im Falle des 1966 gebauten Schleppers ist noch bis zum 14. Dezember ebenfalls bis 13 Uhr Zeit.

Die „Nordland III“ hat ihren Noch-Heimathafen in Strande bei Kiel. Sie hat ein durchaus interessantes Schiffsleben hinter sich. Als „KFK 510“ auf der Ernst Burmester Schiffswerft KG in Swinemünde (bei Stettin) gebaut, verdankt das Fahrzeug seine Entstehung einem besonderen Eil-Bauprogramm zugunsten der damaligen Kriegsmarine. Verwendungszweck: Einsatz im sogenannten „Küstenvorfeld“-Sicherungsdienst. Dafür waren diese auf zahlreichen Werften gebauten und von Anfang an als Massenprodukt in Holzbauweise gefertigten Fahrzeuge mit einer leichten Bordbewaffnung versehen. Um die 750 Fahrzeuge entstanden noch bis Kriegsende 1945.

Die Schiffe, die den Weltbrand überlebt hatten, wurden auch als Reparation an die Siegernationen abgeführt, der größere Teil verblieb in Deutschland, wurde demilitarisiert und dann unter anderem auch für Fischereizwecke eingesetzt. Auch beim Aufbau neuer Seestreitkräfte in den beiden deutschen Staaten wurden KFK genutzt.

Letzte Dockung im Frühjahr

Die zum Gebot stehende „Nordland III“ wurde 1946 durch die Bremer Lürssen-Werft „demilitarisiert“ und ab 1948 bis 1973 als Fischereifahrzeug eingesetzt. 1974 erfolgte der Umbau zum „Bereisungs- und Ausflugsschiff“. In diesem Frühjahr hatte das 24 Meter lange und sechs Meter breite Fahrzeug seine letzte Dockung. Über seinen Einsatzzustand heißt es knapp: „Der Kutter ist fahrbereit.“

In Cuxhaven wartet derweil auch der Assistenzschlepper „Alte Liebe“ auf eine Anschlussnutzung. Das Fahrzeug steht für eine Ur-Cuxhavener Geschichte. So entstand der 23 Meter lange, 7,10 Meter breite und mit knapp 90 BRZ vermessene Schlepper unter der Baunummer 170 auf der Mützelfeldt-Werft in Cuxhaven. Die letzte Dockung erfolgte im Jahr 2010. Für das markante, seit geraumer Zeit aufliegende Fahrzeug hatte sich in Cuxhaven in diesem Frühjahr eine Gruppe von Shiplovern eingesetzt, um den Schlepper direkt von Niedersachsen Ports zu erwerben und als Museumsschiff zu erhalten. Medienberichten zufolge kursierte damals ein „Kaufpreis“ von um die 70.000 Euro. EHA

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben